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zu beſißen; er kann auch ſtolz ſein beſonders auf ſeine Lehrer-
ſchaft, die uneigennüßig, Ort für Ort, fich in den Dienft
genaueiter Einzelaufnahme des Volksgutes ſtellte und es
ſo dem Leiter der Aufnahme und dem Bearbeiter des Stoffes,
Herrn Dr. Holſhbach, ermöglichte, eine Volkskunde des Kreiſes
Altenkirchen zu ſchreiben, die nah Art des Entſtehens und
in der Durchführung für die anderen Rreife unferer Heimat-
provdinz vorbildlich werden möchte.
Auf Grund dieſer Volkskunde des Kreiſes Altenkirchen
iſt es der Wiſſenſchaft möglich, ein Gebiet, das am Schnitt=
punkte verſchiedenſter Strömungen gelagert iſt, volkskundlih
zu überbli>en und Kräfte am Werk zu ſehen, die wir eben
erkennen wollen.
Mit herzlicher Anteilnahme und Befriedigung gebe ih
dem Buche das Geleite, das ih in ſeiner Entſtehung be-
obachten konnte, um ſo mehr, als die Mitarbeiter au<h im
Dienſte des Rheiniſhen Wörterbuches nie verſagten, wie
ſie auh bei der Begründung des Altlaſſes der Deutſchen
VolkSkunſt nicht hintanſtehen werden; und dann ſchließt ſich
meine Heimat ſo eng an das Gebiet des Buches an, daß aus
ihm zu mir tauſendfältig die Tage einer glü>lihen Iugend-
zeit ſprechen und die herrlichen Geſtalten des Weſterwälders
und Siegländers ſih vor mir hinſtellen.
Mit vollem Recht wünſche ih dieſem Buche, dem Zeug-
nis treueſter Heimatliebe, weite Verbreitung im Kreiſe Alten=
kirchen und, damit es Nachahmung finde, auch in den anderen
Kreiſen unſerer Heimat.
Bonn, im Dezember 1928.
Profeſſor Joſef Müller.