Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

  
  
  
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welche dur<h blaue Flämmchen zugleich bewacht und ver- 
raten werden. 
In dem Keller unter der Schloßkapelle foll ein Pater 
Willibald gehauſt haben, der Meiſter vieler geheimen Künſte. 
Er hat manchen Geiſt gebannt, der in den fchauerlichen Ge- 
wölben der tief unten liegenden Schloßkapelle ſein Weſen 
trieb, aber auh durch ſeine Beſhwörungen den Gnomen und 
Kobolden, den Hütern der Schäße, manchen der leßtern 
abgetroßt. (Schell, ©. 419.) 
Der Ruſſengebieter von Bachenberg. 
Als nach der Völkerſchlacht bei Leipzig die ſiegreichen 
Heere der Verbündeten Napoleon an den Rhein folgten, 
famen mit der Armee Vlüchers ſeltſame Gäſte in unſere 
Gegend: Wilde Reiter aus den Steppen Südrußlands. 
Gerüchte von mancherlei Gewalttaten eilten ihnen voraus. 
Auf die Kunde von ihrem Nahen flüchteten die Bewohner 
Bachenbergs mit ihrem Vieh und ihrer wertvollſten Habe 
in den „Hafjefomp“, einer verborgenen Waldfchlucht bei 
Mariental. Nur wenige beherzte Männer blieben zurüd, 
um die Flüchtlinge mit Brot zu verſorgen. Zu dieſen 
Mutigen gehörte auch der Hofbeſißer Kochhäuſer. Er hatte 
freilich niht3 zu fürchten; denn er ſtand mit geheimnisvollen 
Mächten im Bunde. 
Die ungebetenen Gäſte, Koſaken und Kalmücken, zogen 
ein. Es waren ſonderbare Kerle, klein und Frummbeinig. 
Beionder8 unheimlich jahen die Kalmüden aus mit ihren 
breiten gelben Geſichtern und langen Zöpfen, die ſie beim 
Treppenſteigen unter den Arm nehmen mußten. In den 
Gärten und nahen Waldſtükken machten ſie es ſih auf Belt- 
zeug und Kleidern bequem, die ſie aus dem Dorf ſchleppten. 
Die zurüdgebliebenen Männer erfauften fi die Gunjt der 
Fremdlinge, indem fie ihnen Sped und Dürrobjt au ver- 
iteften Vorräten boten. 
Schlimm aber erging es den Leuten im nahen Dieperzen, 
deſſen Bewohner alle zurückgeblieben waren. Eines Tages 
beläſtigten die zuchtloſen Soldaten die Frauen und Mädchen 
des Dörfchens. In dieſer Not lief ein Bote nach Bachenberg, 
 
	        
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