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um die Hilfe Kochhäuſers zu erbitten. Dieſer ſtand grade am
Stubenfenſter und gebot mit ſeinem Zauberſtö>kchen einem
lärmenden Krähenſhwarm Ruhe, der ihn in ſeinem Sonn-
tag8nachmittagsſchläfchhen geſtört hatte. Sofort riß er ſein
Pferd aus dem Stalle, ſhwang ſih hinauf, ſeßte in ge-
waltigem Sprung über ſein Hoftor und war wie der Sturm-
wind in Dieperzen. Mit angelegten Gewehren ſtanden die
Ruſſen in den Fenſtern bereit, um ihn mit bleiernen Grüßen
zu empfangen, Ein Wink Kochhäuſers, und die Äbeltäter
waren „feſtgeſtellt“, Da ſtanden ſie wie zu Stein erſtarrt
und konnten keinen Finger krümmen. Wie das jüngſte Ge-
richt aber gellten ihnen die drohenden Worte in den Ohren:
„Wann ihr die Löit nit mit Frirre loßt, dann kummen ih
wirrer, dann ſollt ihr noh get annerſchdes erlewwen!“., Eine
Handbewegung des Reiters löſte die zu Tode Erſchro>enen
aus ihrer Erſtarrung. Kläglich winſelten ſie um Erbarmen.
Wie er gekommen war, jagte der Reiter wieder von dannen.
Die Dieperzer aber hatten hinfort Ruhe.
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