F getborden
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räumen. Für die Anordnung des Stalles bei der inneren
Raumpbverteilung ſind Beſchaffenheit des Baugeländes und
Größe des Hofes maßgebend. Bei, geneigtem Gelände baute
man den Stall unter das Haus. Kleinere Betriebe, haben den
Stall faſt durhweg unter den Wohnräumen. Auch die Frage
der Wärme ſpielte eine Rolle bei dieſer Eingliederung des
Kuhſtalles, Liegt der Stall neben dem Wohnraume, ſo iſt
die Stube meiſtens unterkellert (Wiſſerhof, Mauswinkel).
Hier war früher der Brunnen. Den Eingang verfchloß eine
syalltür, oder es war ein beſonderes Kellerhäuschen zwiſchen
Ern und Stube eingebaut (erhalten in Mauswinkel).
Im Oberkreiſe iſt vielfah an dieſen Bauernhäuſern das
Schiefer=, Ziegel- oder Strohdach an der Schlag- oder Wetter=.
ſeite ganz oder zum Zeil auf Manneshöhe herabgezogen.
Den ſo unter dem Dach entſtandenen Raum nennt man
„Nererlos“ (Niederlaß); im Siegener Kreisgebiet führt er
den Namen „Affiete“, Er dient als Schweineſtall oder als
Aufbewahrungsort für Ackergeräte oder als Holzſtall. (Das
Nererlos wird vielfach als der lette Reſt der Kübbung des
ſächſiſhen Hauſes angeſehen.)
Das oder der „Backes“ (Backhaus) iſt entweder im
Wohnhaus rechts oder links vom Ern eingebaut oder liegt
abſeits des Wohnhauſes als ſelbſtändiges Gebäude.
Im letteren Falle bewohnte den Backes ein Beiſaſſe,
der ſogenannte Bac>kesmann, der in einem Abhängigfeit3-
verhältnis zum Hofbeſißer ſtand.
Welcher Haustyp liegt in dieſen Bauernhäuſern vor?
Als ſächſiſh=weſtfäliſ<h erweiſt ſih: die Vereinigung von
Menſch und Tier unter einem Dach, der dreiteilige Grundriß,
die Mittellängsdiele, Ern genannt, die ehemalige Einfeuer-
ſtätte, der Eingang von der Giebelſeite und das Nererlos.
Dem fränkiſhen Typ zuzurechnen iſt das auf den Wänden
ruhende Dach, die Trennung der Scheune von der Wohnung
und dem Stall, der Eingang auf der Breitſeite, das Dach-
bäuschen über der Querdiele und die quergeteilte Haustür.
Rein ausgeprägt fommt die fähfisch-weitfälifche Bauweiſe
überhaupt nicht, die fränfifche einmal im Kumphof am
Nordausgang von Altenfirchen vor. Sächfifch-weitfälifche und