Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

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i: der Küche geheizt wurde in Mehren und Flammersfeld ein 
bi fleiner runder Wandofen, „Säukopp“ genannt. Sehr beliebt 
waren auch die ſchulterhohen eiſernen viere>igen Schranköfen 
mit zwei Kochlöchern. Ihre Seitenwände oder die Schranktür 
waren auch mit. bibliſhen Darſtellungen geſ<hmüd>t. Es gab 
an 
  
Bi einfache und doppelte Schranköfen (Weitefeld), daneben war 
UA auch noch ein Gäulenofen im Gebrauch, „Stiefelofen“ ge- 
hung fi nannt, Aber dem Stubenofen befand fich die „Gert“ zum 
& Sin. SIrodenen kleinerer Wäſcheſtü>ke. Im übrigen war die Stube 
Y Ihmudlos. Veben dem Ofen an der Wand hing das Bücher- 
Be brett, auf dem ſi die Hausbibliothef befand: Bibel, Gefang- 
My und Gebetbücher, Schulbücher der Kinder uſw. Ebenſo ein-= 
et fah war die Art der Beleuchtung. Wenn das Weben und 
VN Spinnen begann, mußte man Licht haben. Das Tranlicht, 
2 E „Sronsfonzel“ genannt, trat in ſein Recht. Es war ein 
: Dochtlämpchen auf hohem Fuß oder hing ohne Fuß an der 
2 DAR Lichthäl. An zwei Deckenbalken war eine Querſtange an- 
s übe gebracht, von der eine Kette herabhing. An ihr war die 
\ I Lichthäl befeſtigt, die an ihrem Haken das Öllicht trug. An 
E der Querſtange konnte die Beleuchtung hin und her bewegt 
nm werden grade dahin, wo man ſie brauchte. Cine andere 
if dur Beleuhtungsvorrihtung war der „Lichtefel“, der früher in 
“u Hamm im Gebrauch war. (Er befindet fich jett im Rreiß- 
des Mr muſeum.) An einem drehbaren Arme hängt das Licht fo, 
del Okt daß man es hin und her bewegen kann. Die ganze Vorz= 
uer, Au rihtung läßt ſih auf einem dur den Raum geſpannten 
1 don dl Draht hin und ber ziehen. So fonnte jede Ede beleuchtet 
ei werden. 
zum Ut Der Bau eines Hauſes war in früheren Zeiten eine 
hr in dt Angelegenheit des ganzen Dorfes oder in größeren Orten 
me dud doh wenigſtens der Nachbarſchaft und bedeutete für alle 
die Au)! Teilnehmer ein Erlebnis. Fühlten fi) doch die Dorfinſaſſen 
oder die Bewohner eines ſeiner Bezirke als Mitglieder einer 
großen Familie. Wie fich bei allen Stufen de3 SYamilien- 
r ebental lebens, bei dringlichen Arbeiten und in der Not, der Gemein- 
ichenman) Ihaftsgeift der Nachbarſchaft und der Sippe zeigte, ſo auh 
man fu beim Hausbau. Das ganze Dorf oder doh wenigſtens die 
Nachbarſchaft half beim Bauen. So war es in Oberingel= 
 
	        
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