Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

  
50 
Doch muß er auch den Weihejhmaus 
Und Labetrunf ung geben. 
Der König endlich lebe hoch, 
Samt allen, die bier ſtehen; 
Daß lang er uns regiere noch 
Molln wir von Gott erflehen. 
Es hüte ſeine Vaterhand 
Uns alle wie das ganze Land! Amen. 
Richtipruch von Brachbach. 
Das Haus, das heut gerichtet iſt, 
Geſegnet ſei zu jeder Friſt, 
daß Fried und Freude in ihm wohnt, 
Sturm, Feuer und Aufruhr es verſchont. 
Daß der Rauch nicht dringe ins Gemach, 
der Regen nicht dringe dur<h das Dach, 
daß alles feſt zuſammenhalte 
wie es gefügt iſt und nichts ſih ſpalte. 
In Sicherheit hab? es einen Stand, 
Bewahrt vor Diebes= und Räuberhand. 
Nichts Arges fchleiche jih hinein. 
Im Keller halte ſi<h guter Wein, 
In der Kammer ſi<h gutes Brot. 
Fern bleib ihm Krankheit, Sorg’ und Not. 
Neid und Mißgunſt bleib! ſeinem Herrn, 
Üble Nachred? und Feindſchaft fern! 
Gute Gäjte mög’ oft es ſehn, 
Die gerne hinkommen und ungern gehn. 
Feſt nun, o Haus, und ſicher ſteh 
In Sommers Hite und Winters Schnee, 
In Ruh!’ und Frieden jahrein, jahraus, 
Ein trautes Heim, ein liebes Haus, 
Mags regnen oder die Sonne ſcheinen, 
Für Deinen Herrn und für die Seinen! 
Baupredigt don Rotenroth. 
Nun ſteht der Bau vollendet da 
Durch Gottes Hand und Zimmermanns Fleiß! 
Maurer ‘und Zimmermann haben mit Fleiß 
Und mit Bedacht dieſen Bau hierhin geſchafft. 
Wir haben geſchafft nah Maß und Lot. 
Nun gehört uns auch ein Tropfen gut. 
Auch haben wir Zimmerleute nicht vergeſſen 
Das Bäumchen oben auf zu ſetzen. 
Nun frage ih den Bauherrn, wie ihm der Bau gefällt. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.