Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

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Nun wünſch! ih dem Bauherrn und ſeiner Frau 
Viel Glü>, Geſundheit und Wohlſtand im neuen Bau. 
Der liebe Gott möge dieſes Haus vor Blitz 
Und Unwetter behüten und beſhügzen. 
Der Bauherr und ſeine Frau ſollen leben 
Hoch! Hoch So! 
Bauſpruch von Schürdt. 
Dies mein Haus iſt aufgerichtet, 
Gedeckt, gemauert iſt es nicht, 
Noch können Regen und Sonnenſchein 
Von oben und überall herein. 
Dann rufen wir zum Meiſter der Welt, 
Er wolle von dem HimmelsZzelt 
Nur Heil und Segen gießen aus 
Hier über dieſes offene Haus. 
Ich will nun ſchließen 
Und tu Euch vielmals grüßen. 
Zimmermannsſpruh aus Wiſſen. 
Ich ſtieg hinauf in Gottes Namen, 
Wo Spitz und Knopf zuſammen kamen. 
Mit Gunſt bin ih hierauf geſtiegen, 
Weil ich nicht konnte fliegen. — 
Der neue Bau ijt aufgericht’t, 
Gedect, gemauert iſt er nicht. 
Noch können Regen und Sonnenſchein 
Eindringen in dieſen Bau hinein. 
Wie haben wir uns müſſen plagen 
Mit Wandholzſ{hleppen und Balkentragen! 
Ich glaub, das Waſſer von dem Schwißen 
Bleibt mein Lebtag im Kittel ſißen. 
Der Bau iſt gut verſeh'’n mit Riegel und Pfoſten, 
Das wird dem Bauherrn ein gutes Trinkgeld koſten. 
Ein Dugzend Taler iſt nicht zuviel, 
Zwei Dutzend iſt das rechte Ziel. 
Doch, wenn er uns fleißig tut bitten, 
Sind wir auch mit drei Dußend zufrieden. 
Wenn aber keines ſollt ſein, 
Falle dieſer Bau wieder ein, 
Aber erſt, wenn ih herunter bin, 
Daß ich kann reiſen fürderhin. 
 
	        
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