Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

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„heruntergeworfen“, „jind ſie über die Kanzel geſprungen“, 
n „ſind ſie herzkrank“, für die der Paſtor betet, „gehen die 
E zwei in die Brauttage“ uſw. 
Fe Am Abend vor dem 1. Aufgebot geht es mancherorts 
"ER recht laut zu. Der Name dieſer dem 1. Aufgebot voran= 
u gehenden Feier iſt verſchieden; man nennt ſie Hillih, Mau- 
nn ni lopp und au< Winguff. An vielen Orten des Kreiſes fällt 
ad: Cl: dieſe Feier anſtatt auf den Vortag des Erſtaufgebotes auf 
Yaderna den Tag vor der Hochzeit. In Birken findet ſie am Sonntag 
E vor der Hochzeit ſtatt. Luſtig und laut geht es bei. dieſer 
eel erſlen Feier her. Mit Deckeln und Töpfen wird geraſſelt und 
NE beim Hallo wird gemacht. „Heute iſt bei N. U. Waulopp“, von 
ur Auf- fräftigen Stimmen gerufen, tönt dem Ankömmling ſchon 
ern eine von ferne entgegen. Aus der Peitſche ſuchen geübte Hände 
er fù das Leßttmögliche an Tönen hervorzuholen. Den Hauptlärm 
taufen“ verurſaht man mit einem Wagenrad. Der Achſenſto> der 
y Einig: Hinterräder wird auf einen Holzkloß gelegt, ſo daß dieſe frei 
zuſtellen, in der Luft ſ{hweben. Wit einem Stoc, der zwiſchen die 
Das Yr: Radipeichen geflemmt ift, wird nun das Rad in raſender 
Made Schnelligkeit gedreht und wie bei einem Schleifitein eine 
t erkenne, alte Senfe oder Blechplatte darauf gehalten. Dieſe verurſacht 
eine „Nik großen Lärm. Aus vorhandenen Schießprügeln von der Ötein- 
Butterbr ihofflinte bi8 zum Revolver werden Schüſſe abgegeben; da- 
zwiſchen werden Knallfröſche geworfen, ſo daß oft ein Ge= 
fnatter entſteht, ähnlih einem Gefechtsfeuer. Im Hauſe wird 
inzwifhen auch „gepoltert“. Alte Volkslieder und andere 
, | ihwermütige Weiſen von Eltern, Heimat, Tod und Liebe 
ttehen in erklingen. Scherzworte oft draftifcher Art fliegen hin und 
es, die her, und Bier und Schnaps ſorgen in ihrer Art für Stim- 
[L zufridu mung. Die Hauptſache bei Maulopp, Hillah und MWinguff 
glaubt, ein iſt das Lärmmachen, um die böſen Geiſter zu verſcheuchen. 
en einig, | Daß dieſer Glückwunſh die Braut oder den Bräutigam 
Jabei be etwas foſtet, iſt wohl niht mehr als ret, denn „ein Späß- 
renSverhil: cen, ein Fäßchen“. Hillich heißt die Feier in Altenkirchen, 
rat, N wo ſie früher au< „Küchengelo<h“ genannt wurde, Ober= 
ingelbab, Iſert, Stürzelbach, Oberwambach, Leuzbach, 
Schürdt, Berzhauſen, Seelbach, Seifen, Epgert, Mehren, 
Weyerbuſch, Kircheip, Dünebuſch, Pracht, Schußbach uſw. ; 
  
  
  
 
	        
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