Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

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| | 80 KREIS OFFENBACH 
des Rococo sich aufwerfen zu wollen, darf man 
der Freskomaler, dessen Phantasiethätigkeit,, Kompositions- 
hnische Erfahrung es unternähme, mit gleich umfangreichen Werken 
oder Saalbaudecken in ihrer 
ll geschweige denn zum Ehrenretter 
| fragen: wo ist heute 
| geschick und tec 
ganze Wölbungen zu schmücken, d. h. Kirchenbau- 
In vollen Ausdehnung und ohne dieselben in kleinere Kompartimente zu zerlegen? 
Kein Zweifel, die heutige monumentale Dekorationsmalerei kann manchen Nutzen 
ziehen aus dem Studium des Gemäldecyklus in der Kirche zu Heusenstamm, von 
IH| dem es nur zu verwundern bleibt, dass er bis jetzt so wenig in die allgemeine 
| z RE: : 
| Kenntniss übergegangen ıst. 
Altäre, Kanzel Der Hochaltar ist in seinem Aufsatz, aus welchem ein grosses Kreuz mit 
etc. 
| der Figur des Erlösers emporsteigt, eine Rococoleistung des sogenannten genre 
seltsamen Richtung des Styles, welche durch ihre gezierten, 
Hl \ : 
| rocaille, d. h. jener 
die Mitte des vorigen 
| verflüchtigenden und a jour durchbrochenen Formen um 
Jahrhunderts in allgemeiner Gunst stand und auch in der Sakralkunst ohne Beden- 
I ken zur Anwendung kam. . (Vergl. Abb. Nr. 22.) Zu den Seiten des Tabernakels 
anbetende Cherubim, umgeben von Arabesken und Fruchtschnüren in 
Den Hintergrund des Altarwerkes bildet eine grosse anf 
Die beiden Nebenaltäre im Transept 
erscheinen 
sprudeinder ÖOrnamentik. 
die Chorwand in Grün gemalte Draperie. 
bauen sich in ruhigeren Formen auf und machen den Eindruck, als seien sie 
etwas jünger als der Hochaltar. Sie sind mit Tafelbildern geschmückt, welche die 
h. Jungfrau und die h. Cäcilia darstellen. Maria hält das Jesuskind auf ihrem 
heilige Frauen erscheinen in modernem 
Kolorit. Chorgestühl, Kommu 
Styl 
Schooss: Cäcilia spielt die Orgel. Beide 
nionbank, Kangel, Beichtstühle, Orgelgehäuse sind durchweg im gleichen 
massenhaften Dekoration wie 
Kostüm und ein weicher Ton geht durch das 
N cehalten und von der gleichen zusammenwirkenden, 
Nur die Balustrade der Orgelbühne steht dur« h 
die übrige Ausstattung der Kirche. 
Verzierung. Der Taufsteın 
ihre Schlichtheit im Gegensatz zu dieser gehäuften 
| ist in Marmor aus den Brüchen des Niederlahngaues oemeisselt und mit einem 
x > 
| Metalldeckel in einfachen Formen geschlossen. 
I 
1! dienen auch die an den Hochwänden vertheilten schmiedeisernen Apostelleuchter 
Als gediegene Metallarbeiten ver- 
Beachtung. 
Sepultur und Im Transept, unmittelbar vor dem Triumphbogen und in gleichem Niveau 
| Grabsteine ? 
a mit dem Bodenbelag 
Steinplatte bedeckte Eingang zur Sepultur der hohen Stifterin der Kirche, 
ieder des Gräflichen Hauses Schönborn. Mehrere 
des Langhauses befindet sich der durch eine kunst- und in- 
schriftlose 
ihres Gemahles und anderer Mitgl 
Stufen führen hinab zur Gruft, deren quadratischer Raum von flachen Kreuzge- 
wölben überspannt ist. An der einen Seite sind fünf, an der gegenüberliegenden 
vier Grabstätten in Form von Kolumbarıen errichtet. Die einfachen Abschluss- 
Im Uebrigen ist die Gräberanlage schmuck- 
platten sind mit Inschriften versehen. 
los bis zur Kahlheit des als Rohbau stehen gebliebenen Gemäuers, welches in 
seinem Aeusseren - der vollendenden künstlerischen Hand harrt. Die Inschriften 
lauten: 
     
   
   
    
   
    
   
   
    
    
    
  
   
  
    
  
   
  
   
  
    
   
  
   
   
   
  
  
   
     
   
   
   
    
   
  
    
      
 
	        
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