Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

  
   
  
Schlossbau 
Renaissance- 
Schloss 
Hauptfronte 
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3 KREIS OFFENBACH 
als sogenanntes Hohlrelief (bas-relief en creux) behandelt sind. Das am Scheitel 
der Chornische angebrachte Doppelwappen ist durch Verunstaltung unkenntlich ge- 
worden. Eine auf dem Altar stehende Kreuzigungsgruppe ist so sehr mit beleidigend 
rother Farbe bedeckt, dass nur im allgemeinen auf den Styl der Plastik des vorigen 
Tahrhunderts geschlossen werden kann, jede weitere Beurtheilung aber verwehrt bleibt. 
Unter den Denkmälern der Profanarchitektur steht obenan: das Schloss der 
Grafen von Schönborn. (Vergl. Abb. Nr. 24.) Die Gebäudegruppe erhebt sich 
  
Fig. 24. Heusenstamm. Schloss: Hauptfassade. 
am nördlichen Ende des Ortes. Ihre Gesammtanlage folgt dem System der Wasser- 
burgen, insofern der Baukomplex in einer Ebene gelegen und rings von Wasser- 
gräben umzogen ist, welche durch Verzweigungen des Mühlbaches, eines Armes 
des Bieberbaches, gespeist werden. Von der Landstrasse führt eine steinerne Brücke 
über einen Graben in den Schlossbezirk, dessen kunstreiche Ziergärten verschwun- 
den sind. Auch auf der anderen Seite der Landstrasse dehnten sich ehemals an- 
sehnliche Gartenanlagen aus mit Orangerieen und Fischteichen. Weiterhin begann 
der grosse Park mit der Fasanerie. Im Vordergrunde des jetzt zur Wüstung ge- 
wordenen Lustgartens sieht man noch die Spuren zweier Bassins, welche durch 
ihre symmetrische Anlage und in Verbindung mit anderen Anzeichen in der Boden- 
gestaltung auf den Styl der französischen Gartenkunst des 17. Jahrhunderts schliessen 
lassen. Der Eingang des Schlossbezirkes ist von zwei Steinpfeilern flankirt, auf 
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deren Deckplatten ein Löwenpaar heraldische Schilde trägt mit dem Wappen und 
dem Namenszug des Grafen Erwin von Schönborn. 
Im Centrum der weiten Burgumfriedigung erhebt sich der Sc/hlossbau, welcher 
an seinem Fuss von einem zweiten Graben umzogen ist. Die Pfeiler der zum 
Portal gespannten Bogenbrücke haben als Bekrönungen stattliche Vasen aus buntem 
Sandstein. Formenreines Akanthus-Blattwerk schmückt die Wandungen dieser Zier- 
gefässe. Die Verbindung der Pfeiler mit der Brückeneinfassung wird durch ein 
schönes schmiedeisernes Gitterwerk hergestellt. Vom Brückenkopf aus betrachtet, 
entwickelt sich die Hauptfronte des im 17. Jahrhundert von den Grafen von 
Schönborn, bald nach dem Antritt des neuen Besitzes errichteten Schlosseebäudes, 
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in voller Ausdehnung nach den Gesetzen der späteren Renaissance. Aus der Tiefe 
      
  
  
    
    
  
  
    
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
    
  
  
   
    
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
    
     
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