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XVII. KLEIN-STEINHEIM
Offenbach.
Klein-Steinheim war früher eine selbstständige Pfarrei, zu welcher
die Gemeinde Gross-Steinheim als Filiale gehörte. Um die Mitte des
15. Jahrhunderts kehrte sich das Parochialverhältniss um und noch gegenwärtig
ist die katholische Gemeinde Klein-Steinheim eine Filiale der Pfarrei Gross-Stein-
heim. Eine Erinnerung an das frühere Verhältniss bietet der im Schatten des
Gotteshauses liegende alte Friedhof, welcher auch den Verstorbenen von Gross-
Steinheim Jahrhunderte lang als Ruhestätte diente.
Die dem h. Nikolaus geweihte Kirche setzt sich aus älteren und neueren,
stylreinen und styllosen Bautheilen zusammen, Von der im 15. Jahrhundert er-
richteten gothischen Kirche stehen nur noch Sakristei und Thurm aufrecht. Chor
und Langhaus sanken im dreissigjährigen Krieg, während der Belagerung von
Hanau 1635, durch das Geschützfeuer des kaiserlichen Generals Lamboy in
Trümmer, als die Gegner dieses Heerführers sich anschickten, bei der Kirche
Deckung zu suchen. Um den Wiederaufbau des Gotteshauses in den Jahren 1638
bis 1640 machten sich Pfarrer Wolter und Centgraf Hans von Ingelheim besonders
verdient. Die Erweiterung des Langhauses durch den transeptartigen Seitenbau
an der Südseite erfolgte erst im Jahre 1858. Betrachten wir die einzelnen Archi-
tekturtheile in der Aufeinanderfolge ihrer Entstehung.
Die Sakristei ist ein schlichter, eingeschossiger, im Rechteck angelegter Bau
mit spitzbogigem Eingang. Die Eindeckung besteht aus einem schwerfälligen
Tonnengewölbe. Von den beiden Lichtöffnungen ist die östliche von viereckiger
Gestalt, die westliche schliesst im Spitzbogen mit einem Masswerk von einfachen
Passformen. Die derbe Thüre aus Eichenholz und ihr wuchtiges Eisenbeschläge
mögen mit dem Gebäude gleichaltrig sein. Das Thürschloss ist jedoch jüngeren
Ursprunges.
Allgemeines
Kirche
Sakristei
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