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OFFENBACH I41
Main in der Richtung der Schiffbrücke nur noch trümmerhaftes Gemäuer zeigt,
legte sich ein schlankes Thürmchen an, dem von Manchen die jedeutung eines
Rauchfanges zugesprochen wird. Ueberall in dieser thurmreichen Architektur der
Nordfronte war die Renaissance übermächtig und gestattete der gothischen Erker-
Ornamentation, welche jetzt dem thurmlosen Bautheil die alleinige Signatur ver-
leiht, nur eine untergeordnete Geltung. Merian’s Prospekt gibt auch eine klare
Anschauung von dem Zusammenhang der Herrenburg mit dem längs des Mainufers
hinziehenden Theil der Befestigungsmauer und den dahinter sich ausbreitenden
Häusergruppen der Stadt. Ueber dem westlichen Zug des Mauerringes schaut die
Schlosskapelle (s. oben S. 135) und ein damit in Verbindung stehendes stattliches
Gebäude mit abgetrepptem Giebel hervor. Oestlich vom Schloss liegt ein ebenfalls
sehr ansehnliches, von zwei oktogonen Eckthürmen bewehrtes Bauwerk, welches
theils als Aufenthalt für die Wachmannschaft, theils als Wohnung des Gräflichen
Gefolges gedient haben soll. Weiter stromaufwärts ist die Ummauerung von einer
Rundbogenpforte durchbrochen und am Ufer liegende Kähne deuten an, dass hier
die Stelle der Ueberfahrt war. Mit Merian’s Prospekt stimmt die Ansicht der
Mainfronte in D. Meisner’s Sciographica cosmica (A 86) vom Jahre 1699 im Wesent-
lichen überein. Beide Totalansichten zeigen eine reiche bauliche Entwickelung und
berechtigen zu der Annahme, dass die Bedeutung der Stadt Offenbach um die
Mitte des 17. Jahrhunderts nicht gering gewesen sein kann.
Ganz anders als das ernste Bild der Nordfront des Schlosses ist dasjenige
der Söädfront beschaffen, welche sich zur heiteren Schauseite und Prachtfassade
des Gebäudes entfaltet. Die mässige Breite des Baukörpers bedingte hier die
gleiche Geschosseintheilung wie auf der Mainseite. Den dortigen Rundthürmen
entsprechen, in allerdings abweichender Axenrichtung, zwei polygone Treppenthürme.
Anstatt des Erkerbaues aber schen wir eine prachtvolle Loggienanordnung in drei
Geschossen sich aufbauen und die ganze Fassade zwischen den Stiegenthürmen
ausfüllen. Dieser Bautheil nimmt alles Interesse in Anspruch. Er ist es, welcher
dem Schloss der Isenburger eine hervorragende Stelle in der Geschichte der
deutschen Renaissance-Architektur sichert und in neuester Zeit, in Folge der Wieder-
belebung der Kunst des 16. Jahrhunderts mit Recht ein Gegenstand der Bewun-
derung und des eifrigren Studiums für den Baukünstler und Örnamentisten ge-
worden ist.
In der That, diese Zoggzen (vergl. Abb. Nr. 33) sind ein kunstreiches
dekoratives Prachtstück. Ihre Verzierungen gehören zu dem Schönsten, was die
Ornamentik der Epoche an stylverwandten grösseren Bauwerken, die Schlösser zu
Mainz, Aschaffenburg und Heidelberg nicht ausgenommen, im Bereich der mittel-
rheinischen Zone und darüber hinaus geschaffen hat. Nach den Jahreszahlen 1570
und 1572 an den Portalen der die L.oggienfronte flankirenden Treppenthürme zu
schliessen, wird die Entstehung des Hallenbaues in die gleiche Zeit zu setzen sein.
Es fehlt dem zierlichen Werk aber auch nicht an beachtenswerthen struktiven
Bestandtheilen und hier ist es, wo matı dem Nebeneinander von Formen entgegen-
gesetzter Systeme in besonders auflallenden Erscheinungen begegnet.
Südfront
Loggien