144 KREIS OFFENBACH
dreistufiger Sims hin, worauf ein Fries mit lebhaft bewegtem Arabeskenwerk folet,
unterbrochen von Frauenmasken, die von drapirtem Hintergrund sich abheben und
mit der Pfeilerstellung correspondiren. Andeutungen von Zahnschnitten mit Karnies-
bildungen decken den Fries ab.
Nun beginnt das zweite Loggiengeschöss. Hier treten aus den Vorderflächen
der Pfeilerstützen leicht gewandete, männliche und weibliche Halbfiguren auf, die
durch ihre Formenstrenge und die tragende Funktion des Hauptes an Karyatiden
erinnern und vom Gürtel angefangen als Hermen in eine kannelirte Pilastrirung aus-
laufen. Die den Hermenpfeilern als Podien dienenden Postamente zeigen je eine
mythologische Relieffigur mit entsprechenden Attributen und beigeschriebenem Namen.
Luna erscheint mit dem Halbmond, Merkur trägt eine Schlange, Venus hält ein
Flammenherz, Sol schwingt das Sonnenscepter, Mars ist mit einer Hellebarde bewehrt
und hat neben sich einen Widder, Jupiter erscheint in Begleitung eines bogen-
spannenden Schützen, Saturn tritt als Hinkender auf mit einem Kind auf dem Arm
und einem Steinbock zur Seite. Die letzte Gestalt der ganzen Reihe, welche einen
nackten Mann mit starker Musculatur darstellt, ist ohne Inschrift. An mehreren
Figuren ist das Monogramm eingehauen. Die zwischen den Postamenten an-
gebrachten Balustraden sind in der Mitte durch je einen umrahmten ÖOrnament-
streifen getheilt und die in dieser Weise entstandenen Doppelfelder durch trefflich
gemeisselte Wappenschilder des Hauses Isenburg und zahlreicher durch die Bande
des Blutes ihm verbundener Adelsfamilien geschmückt. Oberhalb der Hermen-
pfeiler schliesst diese Loggienreihe horizontal ab. Es wiederholt sich hier die Sims-
bildung und der Arabeskenfries des ersten Geschosses, nur mit dem Unterschied,
dass die Rankenverschlingungen in noch lebhafterem Schwung und ohne Unter-
brechung durchlaufend behandelt sind, wodurch der Uebergang vom Schweren der
tiefer gelegenen zum Leichten der oberen Loggien wirksam betont ist. Auch der
über dem Fries vortretende Zahnschnitt unterscheidet sich vortheilhaft von dem
analogen Zierglied über den Arkaden durch eine klare Ausprägung der Einzelformen.
Das dritte Geschoss (s. ob. Fig. 34) zeigt ebenfalls eine Anordnung von
kannelirten Pfeilern auf skulptirten Postamenten, zwischen denen zweitheilige, wappen-
geschmückte Brüstungen eingelassen sind. Wenn nicht alle Anzeichen {rüren, so
sind hier nur die Postamente und Brüstungstafeln älteren Ursprunges, während die
Pfeiler sammt der von ihnen getragenen Schieferbedachung aus der späteren Zeit
der Errichtung des dem Baukörper des Schlosses aufgesetzten , pilastrirten obersten
Stockwerkes herrühren. Diese Annahme wird unterstützt durch die in dem Simszug
unter der Brüstung angebrachten Löwenrachen, welche durchbohrt sind und mit
dahinter liegenden Abzugsrinnen in Verbindung stehen , mithin als Wasserspeier
dienten, um die auf der ursprünglich dachlosen Plattform der Loggienfronte sich
ansammelnden atmosphärischen Niederschläge in’s Freie zu schleudern. Ob und
in welcher Weise die zwischen den Brüstungstafeln befindlichen Postamente bekrönt
waren, bleibt eine offene Frage. Es steht aber nichts im Wege, .auf diesen Podien
Statuen oder Prachtvasen anzunehmen, ein Schmuck, welcher mit dem lustigen
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