Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

  
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
      
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
   
  
  
  
     
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X XIX. PHIEIPPSEICH 
FARRDORF und Gräflich Isenburgisches Sc/loss, östlich von Langen, 
südlich von Offenbach. 
Nach dem im Jahre 1685 erfolgten Ableben des Grafen Johann 
  
Ludwig von Isenburg-Offenbach-Birstein führten seine beiden Söhne, 
Johann Philipp und Wilhelm Moriz, die Herrschaft gemeinsam bis zu der zwei 
Jahre später stattgefundenen Gebietstheilung, durch welche dem Grafen Johann 
Philipp der »Thiergarten« unweit Dreieichenhain zufiel. Der Graf erbaute im Thier- 
garten ein Lusthaus mit Orangerie und Ziergärten, und nannte die Besitzung nach 
seinem Namen Philippseich. In der Folge ging diese Bezeichnung auf die von 
cegründete Nebenlinie Isenburg- 
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dem Grafen Wilhelm Moriz von Isenburg-Birstein 
Philippseich über, deren Gebiet als Paragium unter dem Namen Amt Philippseich 
zu einer Standesherrschaft im Grossherzogthum Hessen vereinigt ist. Gleichzeitig 
mit der Erbauung des Herrschaftshauses, in dessen unmittelbarer Nähe gegen Ende 
des 18. Jahrhunderts ein zweiter, grösserer ländlicher Schlossbau entstand, hatte 
Graf Johann Philipp für sein Haus und für die Ansiedler reformirten Bekenntnisses, 
welche sich zu Philippseich niederliessen, eine Kirche erbaut. 
Dieses Gotteshaus ist die jetzige evangelische Pfarrkirche. Das Gebäude 
bietet in baukünstlerischem Betracht wenig Bemerkenswerthes. Vor einem unge- 
gliederten, rechteckigen Langbau erhebt sich ein schlichter schieferverkleideter Thurm, 
dessen Untergeschoss als Vorhalle dient. Im Portalsturz erscheint zwischen den 
gebrochenen, in geschwungener Linie aufsteigenden Giebelansätzen das Isenburgische 
Wappen. Das von profilosen, rechteckigen Fenstern erhellte Innere ist von einer 
Flachdecke mit seitlichen konkaven Neigungen überspannt, die an das System eines 
Spiegelgewölbes erinnern. Der Chorraum dient als Gräfliches Erbbegräbniss und 
zeigt im Bodenbelag drei mit Ornamenten umränderte Grabplatten aus den Jahren 
1730, 1738 und 1754. Ungleich bedeutender als diese bescheidenen Sepulkralsteine 
ist das in die Chorwand eingelassene Grab-Monument des im Jahre 1744 ver- 
storbenen Grafen Wilhelm Moriz von Isenburg-Büdingen und seiner im Tode ihm 
  
  
 
	        
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