Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

   
burg 
mkeit 
"olge 
chiff, 
eiten 
unter 
5009, 
tisch 
Ver- 
ben. 
inem 
FeamE 
nujus 
milie 
chen 
us 1, 
[och- 
rone 
vom 
nden 
nige, 
ein 
stlos 
lerts 
cher 
der 
den 
äus- 
jeim 
iner 
ıften 
ligen- 
SELIGENSTADT 191 
Seite. — Ein Bild, »series abbatum« bezeichnet und angeblich von dem Konven- 
tualen Gualbert Kitzing um die Mitte des 17. Jahrhunderts in beträchtlichen 
Abmessungen verfertigt, hat mehr örtliche als künstlerische Bedeutung, insofern 
es die Reihe der Aebte mit dem fragwürdigen Portrait Einhards beginnt und mit 
dem Bildniss Bonifatius II und einem Prospekt von Seligenstadt abschliesst. — 
Werthvolle Arbeiten älterer Tafelmalerei wurden bei der Aufhebung der Abtei 
von ihrer Heimstätte entfernt. Wenigstens werden zwei in der Grossherzoglichen 
Gallerie zu Darmstadt (vergl. Nr. 165 und 166 des Katalogs von 1872) befind- 
liche, von gothischem Masswerk umrahmte und allen Analogieen nach von einem 
mittelrheinischen Künstler aus dem Anfang des ı5. Jahrhunderts herrührende 
Temperatafeln mit der Darstellung von je vier hh. Jungfrauen (Agnes, Dorothea, 
Margaretha, Ursula, und Agatha, Barbara, Öttilıa, Walburgis) von der Ueberlieferung 
auf die Abtei Seligenstadt zurückgeführt. Auf den Rückseiten sind Vorgänge aus 
der Leidensgeschichte zur Darstellung gebracht, ein Umstand, welcher zu dem 
Schluss berechtigt, dass die beiden Tafeln ursprünglich Bestandtheile eines Flügel- 
altars gewesen sind. Auch einige jüngere, um das Jahr 1500 entstandene Gemälde 
in der Grossherzoglichen Gallerie (vergl. Nr. 211 — 215 des Katalogs von 1872), 
ursprünglich zu einem Altarwerk vereinigt, mit Darstellungen aus dem Marienleben 
und den überlebensgrossen Figuren der Apostelfürsten auf der Vorderseite, nebst 
den jetzt davon getrennten Darstellungen des englischen Grusses, der Geburt 
Christi, der Anbetung der Könige und der Beschneidung auf der Rückseite, sollen 
aus der Abtei Seligenstadt stammen und sind für die mittelrheinische Malerschule zu 
beanspruchen. Noch ist im Transept das Chorgestühl, mit Karyatiden in der 
ornamentalen Ausstattung, als eine Leistung der kunstgewerblichen Holzplastik 
des 17. Jahrhunderts erwähnenswerth. 
Die Zinhardskapelle. An die Nordwand des Transepts lehnt sich ein 
eewölbter Hallenraum, welcher vom Innern der Kirche zugänglich ist, früher als 
Abteiarchiv diente und unter dem achitektonischen Gesichtspunkt bereits besprochen 
wurde. Im Zusammenhang mit den jüngsten Renovationsarbeiten erhielt dieser 
Bautheil die Bedeutung einer Sepultur durch die im Jahre 1872 stattgefundene 
Uebertragung des ehedem im Chor aufgestellten Zrnhard-Sarkophags in diesen 
Hallenraum, welcher seitdem den Namen Einhardskapelle trägt. Der Sarkophag 
(vergl. Abb. Nr. 57) nimmt unter den Grabmälern der Basilika das grösste Interesse 
in Anspruch, nicht nur weil er nach alter Tradition die sterblichen Ueberreste 
des Stifters der Abtei, seiner Gemahlin Imma und einer Verwandten mit Namen 
Gisla umschliesst, sondern auch weil das Werk, mag man über die Kunst der 
Barocco- und Rococozeit denken wie man will, als eine in ihrer ganzen äusseren 
Erscheinung imposante und durch das polychrome Marmormaterial farbenprächtige 
architektonisch-plastische Leistung sich darstellt, welche dem auf das Grosse gerich- 
teten Sinn des Bestellers ebenso zur Ehre gereicht wie dem unbekannten Künstler. 
Das Monument verdankt seine Entstehung dem kunstliebenden Abt Peter IV, 
welcher aus Anlass des neunten Centenariums der Abteigründung die ehrwürdigen 
Gebeine aus einem älteren Steinsarg in das neue Marmordenkmal übertrug. Der 
Ueberlieferung zu Ehren, welche in Einhard den Anherrn der Grafen von Erbach 
Einhard- 
Sarkophag 
   
    
   
   
   
   
  
   
  
   
    
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
    
  
    
    
   
   
  
    
     
   
    
   
   
   
    
   
    
  
  
    
   
  
     
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.