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SELIGENSTADT 205
Konventsbau dem Abt Franz I, dessen Wappen mit der Jahreszahl 1686 das von
toskanischen Säulen flankirte und von geschwungenen Halbgiebeln überragte Portal
ziert. Ein um weniges älterer Stiegenthurm blieb beim Neubau geschont. — Der
Handwerkerbau, welcher den Abteihof in zwei Hälften schied, wurde bald nach
der Säkularisation niedergelegt. — Im Erdgeschoss des Konventsbaues ist der
jetzt als Schöffengerichtslokal dienende Aapztelsaal an der Decke mit Stukko-
arbeiten geschmückt, welche u. a. die Wasserburg (s. S. 209) nach ihrem älteren
wie neueren Bestand in Flachrelief darstellen. Die Abbildung der älteren Wasser-
burg zeigt auf erhöhtem Boden und von Wassergräben umzogen eine Veste mit
einem Hauptthurm und vier Nebenthürmen. — Ein Oelgemälde im grossen Saal
des Öbergeschosses stellt Einhard und Imma in zweidrittel Lebensgrösse unter
einem Baldachin thronend dar. In den Draperieen schweben geflügelte Putten
und am Fuss steht die Inschrift: Egenhard. Der. Erste. Herr. Zu. Erbach. Imma.
Sein. Gemahel. Des. Grossen . Kaysers. Karoli. Ehliche. Dochter. Dise.. Haben . Das.
Kloster . Seligenstat. Am. Meyn. Gebaut. Und. Gestift. A°. DCCCXXIX. Das Bild
ist ohne Zweifel in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden. Die durch
Bild und Wort versuchte Erhebung der sagenhaften Erzählung von Einhards
Ahnenverhältniss zu den Grafen von Erbach und von Imma’s Abstammung von
Karl dem Grossen zu einer geschichtlichen Thatsache kann nicht befremden. Der-
gleichen Verherrlichungen lagen ganz im Geist und Geschmack der damaligen
Hofgenealogen, die kein Bedenken trugen, auf diesem Gebiet die seltsamsten
Hypothesen zu wagen. Auffallender ist schon als beglaubigte 'Thatsache, dass
Kaiser Leopold I dieses absolut kunstlose, um nicht zu sagen rohe Gemälde im
Jahre 1658 einer Kopie für würdig hielt, dass_P. Joh. Weinckens dasselbe für
sein Werk »Eginhardus illustratus 1713« im Kupferstich vervielfältigen liess, und
dass der Inschrift des Bildes, die auch auf einem Denkstein zu Erbach sich
befinden soll, die Ehre des Abdruckes in den »Monumenta« von G. H. Pertz
zu theil wurde. In einer Zelle des Konventsbaues liegen mehrere vergoldete
Rococo-Holzskulpturen umher, Engelfiguren, Abtswappen, Fruchtschnüre, deren
Herkunft dunkel ist. Nahe bei dieser Zelle führt eine mit Steinvasen gezierte
Treppe zum Ärankenbau, welcher nebst einigen anderen Dependenzen, wie Sommer-
refektorium, Kreuzganghalle, Klosterküche, den Raum zwischen der Basilika, der
Prälatur und dem Konventsbau einnimmt.
Das Sommerrefektorium ist von rechteckiger Plananlage und auf einer
Schmalseite von dem südlichen Nebenschiff der Basilika begrenzt. Die eine Lang-
seite stösst an den kleinen Klostergarten, welchen ehedem der Kreuzgang umzog.
Sechs schmale, stichkappenartig in Tonnenform übergehende Kreuzgewölbe, deren
Gurtbögen aus Pilastrirungen aufsteigen, bedecken den durch ebenso viele ovale
Lichtöffnungen erhellten Raum. Die architektonischen Einzelformen setzen sich
als gemalte Bautheile fort und schliessen mit einem ebenfalls gemalten Balustradenzug
ab. Sämmtliche Wandflächen sind mit Fresken theils historischen, theils allego-
rischen Inhalts bedeckt. In Nischen erscheinen als Grau in Grau gemalte Medaillon-
Bildnisse: Karl der Grosse und Ludwig der Fromme, weiterhin Gelb in Gelb
‚emalte Büsten römischer Kaiser, überragt von Grotesken und Arabesken. An der
Krankenbau
Sommer-
refektorium