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Grundplan
Portale
KREIS OFFENBACH
Der Grundplan des Palatiums bildet ein Rechteck von rund 46 m Länge
und 13 m Breite. An ihren beiden Endpunkten hat die Fassade kräftige Strebe-
pfeiler als Widerlager erhalten. Treffliches, glatt bearbeitetes Quaderwerk aus
buntem Sandstein, stellenweise auch unbearbeitetes Basaltmaterial dient in ungleicher
Schichtenhöhe aussen wie innen als Verkleidung des aus gewöhnlichem Füllwerk
bestehenden Baukernes. Der erhaltene Aufbau gliedert sich in ein erhöhtes Keller-
geschoss und in eine darüber hinziehende Fronte der ehemaligen Hauptwohnräume.
Das Kellergeschoss ist mit schmalen, schiessschartenartig gelaibten Lichtöffnungen
von streng romanischer Form versehen, unter denen der Sockel in einfacher Ab-
schrägung ansetzt. Die Kellereingänge, deren Schwellen jetzt metertief verschüttet
sind, liegen unterhalb der beiden Portale des Wohnbaues.
Diese Portale (verel. Abb. Nr. 67 u. Nr. 68) haben unterschiedene Bildungen.
An der minder vollständig erhaltenen Thüröffnung fehlt der krönende Abschluss.
Ueberreste von Bogenansätzen lassen jedoch auf das frühere Vorhandensein eines
halbkreisförmigen 'Tympanons schliessen. Die gegliederten Wandungen haben eine
tiefe Laibung. Die Pfeilerecken am Durchgang sind profilirt, mit Ablauf versehen
und von je einem Säulenpaar flankirt. Die Säulenstämme sind verschwunden, da-
gegen Basamente, Kapitäle und Kämpfer in ansehnlichen Ueberresten an Ort und
Stelle geblieben. Die Basamente, mit geringen Spuren von Ecknaggen, folgen im
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Grundzug der attischen Form, wo-
wur bei jedoch der obere Pfühl mehr
\ zurücktritt, während der untere
Pfühl über die Plinthe ausladet.
Die kelchförmigen Kapitälpaare
sind theils als Knospenbildungen,
theils als Blätterkränze skulptirt.
Der darüber lagernde Abakus ist
von kräftig geschwungener Glie-
derung und diente dem verschwun-
denen Tympanonbogen als Stütze.
Das andere Portal ist insofern
von besserer Erhaltung, als sein
Abschluss ziemlich unversehrt ge-
blieben ist. Hier entwickelt sich
die Bogenbildung organisch aus
zwei, schon an dem Ablauf der
unteren Pfeilerlaibung ansteigen-
den Rundstäben mit Hohlkehle
und schliesst kleeblattförmig mit
Lilienornamenten an den Spitzen
des Dreipasses. An diesem Portal
Hankirt nur je eine Säule die
3 ‚albungen. )ie Säulenstämme
Fig. 68. Seligenstadt. Palatium: Portal. Lail Buge Die ulenstamm
Massstab 1:50. sind ebenfalls verschwunden. Die