Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

   
ach. Der Ort bestand 
93 unter dem Namen 
dex erwähnt. Andere 
977 in Urkunden Karl 
auch Birgilun; noch 
ng Burgell erscheint im 
Ien Siegelstempel des 
welche das Evangeliar 
Kirche und Zehnten 
M., welche Schenkung 
jestätigung bezieht sich 
jürgel mit seiner Pfarrei 
Herren von Eppenstein 
Vogteischaft an das 
und wurde durch das 
zur Pfarrei Mühlheim, 
im Jahre 1713 wieder 
4 
t steht die Errichtung 
mmenhane. 
iht, ist in ihrem Lang- 
Jahrhunderts. Von dem 
ein Bruchsteinbau mit 
k strebt viergeschossig 
die Mitte des LS. Jahr- 
lichten Mauerschlitzen, 
ırchbrochen. Aus den 
r Schieferhelm mit dem 
es lehnt sich ein spitz- 
BÜRGEL 
bogiges Portal mit einfacher Hohlkehlenprofilirung, deren Plattstäbe im Scheitel 
des Bogens sich durchkreuzen. Das Untergeschoss bildet die Vorhalle der früheren 
Kirche. Der quadratische Raum ist von einem Kreuzgewölbe überspannt, dessen 
leicht gekehltes Rippenwerk ohne Konsolenvermittelung den Mauerwinkeln ent- 
steigt und in einem Schlussstein mit skulptirten Sternen sich einigt. Dem Portal 
gegenüber ist im Inneren der Vorhalle der vermauerte Eingang zum ehemaligen 
Langhause kennbar, ebenso im Inneren des Neubaues die Spitzbogenthüre, welche, 
wie ehedem so noch heute, von der Orgelempore zu den oberen Thurmgeschossen 
führt. — Das gegenwärtige Langhaus, mit der Jahreszahl 1712 an dem mit selt- 
sam romanisirender Stabumkränzung versehenen Rundbogenportal, ist von recht- 
eckigem Grundriss und schliesst mit dreiseitigem Chorhaupt. Das Gebäude macht 
durch seinen einfachen Aufbau mit flacher Decke und ungegliederten, im Halb- 
kreis abschliessenden Lichtöffnungen den Eindruck, als sei man bei seiner Er- 
richtung lediglich von dem Gesichtspunkt ausgegangen, an Stelle des alten kleinen 
Werkes einen grossräumigeren, architekturlosen Bau herzustellen. Um so überraschen- 
der wirkt das Innere durch eine verhältnissmässig reiche Ausstattung mit Altären, 
Kanzel, Beicht- und Betstühlen, was Alles mit einem gewissen Aufwand von 
Örnamentation in Holz geschnitzt ist. Die stilistische Bedeutung dieser Barock- 
zier ist freilich nicht besonders hoch anzuschlagen. Einzelne Ornamente, wie z. B. 
die Bekrönungen der Beichtstühle, zeigen indess eine sehr achtbare Meisselfertigkeit 
in der Ausführung des lebendig komponirten Arabeskenwerkes. Die Altarbilder 
rühren nicht von Meisterhänden der edlen Malkunst her und fallen tief unter die 
Linie des Mittelgutes. Besser in künstlerischem Betracht ist die lebensgrosse 
Holzstatue des h. Johannes von Nepomuk, mag sie immerhin durch affektvolle 
Bewegung und Faltenhäufung von den Mängeln der Plastik des vorigen Jahrhun- 
derts nicht frei sein. Die Gesammtausstattung ist wohl dem St. Peterstift zu ver- 
danken. Eine an der Kanzel angebrachte Gedenktafel von 1714, mit Namen und 
Wappen des Mainzer Suffraganbischofes und Scholastikus von St. Peter, Edmund 
von Jungenfelt, scheint auf diesen Zusammenhang hinzudeuten. 
Unter den liturgischen Gefässen verdient ein silbervergoldeter Messkelch 
geschmackvolle Arbeit in massvollen Formen des edleren Barock- 
Erwähnung, eine 
styles. Den runden Fuss umgeben Medaillons mit Engeln, welche die Leidens- 
werkzeuge tragen. Der Nodus besteht aus zierlichen Früchtegruppen. In dem 
reichen Arabeskenkranz der Kuppa erscheint das Haupt des Erlösers in der Auf- 
fassung des Veronikabildes mit Seraphim an den Seiten. Sämmtliche Ornamente sind 
silbern und heben sich vom goldenen Grunde wirksam ab. — Eine kleine gothische 
Monstranz aus Messine 
0) 
mit Fialen und Helmbekrönung, ist eine handwerksmässige 
Leistung des 15. Jahrhunderts von mehr archäologischer als künstlerischer Bedeu- 
tung. — Ein holzgeschnitzter Krucifixus in der Sakristei gehört dem vorigen 
Jahrhundert an. 
An die südliche Aussenwand der Kirche lehnt sich eine Pyramide mit einer 
Aschenurne auf dem Postamente und Aehrengewinden, Lorbeerkränzen und Palm- 
zweigen an den Seiten. Pyramide wie Ornamente sind nicht ungeschickt aus 
buntem Sandstein gehauen. Es ist das Grabmal des am 2ı. November 1788 
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Altargefässe 
Grabmal 
  
	        
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