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DREIEICHENHAIN
Fig. ı.
Dreieichenhain. Burg Hain.
Die Zerrenburg des Reichsministerialengeschlechts von Hagen ist in ansehn-
lichen Ueberresten auf die Nachwelt gekommen. Vieles hat aber auch der Zahn
der Zeit und die Unbill der Menschen zerstört. Die tektonische Beschaffenheit
der älteren Bestandtheile, insbesondere ihr Mauerverband, ist der Art, dass das
Bauwerk in seinen ersten Anfängen unbedenklich zu denjenigen Burgen gezählt
werden kann, welche vom 11. Jahrhundert an, als die alte Gauverfassung zu Grunde
ging und der Lehensverband an deren Stelle trat, das Land bedeckten. Hinsicht-
lich ihrer Lage gehört die Burg Hain zu den sogenannten Wasserburgen, welche
durch Sümpfe, Bäche, Teiche und nasse Gräben geschützt waren, während die
Bergvesten durch ihren hohen Standpunkt und sonstige den Angriff erschwerende
Terrainbildungen dem Feinde zu trotzen suchten. Der Boden, worauf Burg und
Stadt Hain liegen, ist in der That sumpfiger Moorgrund, worin nicht selten bei
der Fundamentirung von Wohnbauten Baumstämme in schwarze Erde gebettet zum
Vorschein kommen, die auf urthümliche Grundpfählungen schliessen lassen. Ein
von dem Hengsbach (Geisbach) gespeister Teich begrenzt die Burg zum Theil
noch jetzt. Auch ist anzunehmen, dass das Wasser der die Wehrgräben durch-
ziehenden Rinnsale ehedem durch Stauvorrichtungen zu Vertheidigungszwecken
angesammelt werden konnte. Von welchem Standpunkt man auch die Burg be-
trachten mag, überall strebt der Blick in’s Malerische hinein. Die beiden Berg-
friede, der Palas, die inmitten der Ruinen sich erhebende Pfarrkirche (s. oben),
sowie der dicht am Burgweiher aufragende Thorthurm der städtischen Befestigung
geben von allen Seiten ein prächtiges' Architekturbild. (Vergl. Abb. ı u. 2.)
Burg Hain