Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

    
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Die ehemalige, der h. Margaretha geweihte ade Kärche dient 
seit Errichtung des neuen katholischen Kirchengebäudes als Rathhaus 
  
und besteht aus einem architekturlosen Langbau von gerineen Ab- 
messungen. Die Formen des über dem Westgiebel in drei verjüngten Absätzen 
anstrebenden Thürmchens deuten auf das vorige Jahrhundert, ebenso die Motive 
des in gut stylisirtem Schmiedewerk gearbeiteten Thurmkreuzes. Den ehemaligen 
sakralen Zweck des Gebäudes kennzeichnet im Inneren nur noch das Weihwasser- 
becken links vom Eingang, eine mit schlichtem Blattrelief gezierte Steinschale in 
einer nischenartigen Vertiefung der westlichen Hochwand. 
In der Sakristei der von dem früheren Mainzer Dombaumeister Wessil 
ken, 
einem Schüler Friedrich Schmidt’s, in den Jahren 1870 und 1871 
erbauten statt- 
lichen neuen gothischen Kirche, ebenfalls der h. Margaretha geweiht und Filial- 
kirche der katholischen Pfarrei Seligenstadt, befinden sich folgende, aus dem alten 
Gotteshaus dahin übertragene, theils bemalte, theils vergoldete Holzskulpturen. 
Eine Statuette des A. Michael mit dem bezwungenen Lucifer zu Füssen. Die 
Figur des Erzengels, 78 cm hoch, hat in der Karnation des Antlitzes die alte Poly- 
chromirung unversehrt bewahrt. Gesichtsbildung, Lockenhaar und Wurf der Ge- 
wandung erinnern an die Würzburger plastische Schule des Tilmann Riemenschneider 
aus dem Uebergang vom 15. in’s 16. Jahrhundert. Die Lanze des Erzengels fehlt: 
ihr ursprüngliches Vorhandensein ist jedoch im Motiv der Armbewegung deutlich 
erkennbar. Die Personen der 2. Dreifaltigkeit, um die symbolische Weltkugel 
gruppirt, sind Figuren von ein Drittel Lebensgrösse aus der Mitte des 18. Jahr- 
hunderts und sollen angeblich der 1817 niedergelegten St. Bartholomäus-Pfarrkirche 
    
       
   
   
    
      
  
   
    
  
   
    
    
   
      
    
       
      
    
      
   
   
     
    
      
   
    
   
  
  
  
Aeltere Kirche 
Neuere Kirche 
Skulpturen 
  
	        
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