54 KREIS OFFENBACH
DIE GESTALT, SONDERN DEN SIE DIR VORHALT, SOLSTU DAHIN VER-
EHREN, DASEINE DIR DIE ZEHEN GEBOT GEBIET, DAS ANDERE THUET
VERWEHREN. Darunter folgt der Eingang des 113 Psalmes, »IN EXITU IS-
RAEL DE AYTO (AEGYPTO), DOMUS (JACOB) DE POPULO BARBARO,
PSAI.. 113. 1756«, mit nicht zu verkennender Anspielung auf die Befreiung der
Stadt, von der andauernden Besetzung durch fremdes Kriegsvolk.
Längs des Feldweges von Gross-Steinheim nach Klein-Steinheim folgen in
grösseren Abständen sieben Bildstöcke aufeinander, mit figurenreichen Reliefdarstel-
lungen der Fussfälle des Heilandes aus der Passionsgeschichte. Die Skulpturen sind
aus buntem Sandstein und stammen aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts. Weder
in figuralem noch in ornamentalem Betracht geben diese schwerfälligen Arbeiten
zu besonderer Beurtheilung Anlass. Auf dem letzten Bildstock steht folgende In-
schrift: Diese Bildnus haben lassen aufrichten zu Ehren ihres Erlösers Christi Jesu
sämtliche wohlehrsame Pfarr-Kinder als Ober und Nieder Steinheim, Klein Auheim,
Hen Stadt und andere gutte freindt. Anno 1700.
Er nsrehitektur Unter den Profanarchitekturen stehen das Schlossgebäude und die Stadt-
befestigung wit ihren Mauern und Wehrthürmen in erster Linie. Sie sind
es, welche dem in malerischer Höhenlage ausgebreiteten Steinheim die Signatur
eines der besterhaltenen Städtebilder des Mittelalters verleihen. Besonders von der
rechten Stromseite aus gesehen, stellt sich die Uferfronte mit Umgebung als eine
überraschend schöne Architekturlandschaft dar, ein Prospekt, dessen Silhuette bei
Abendbeleuchtung von wundersamer Wirkung ist und worin das Schloss mit seinem
trotzigen Bergfried scharf und bestimmt hervortritt.
+ Die Geschichte des Schlosses ist mit der Stadtgeschichte eng verflochten. Es
Allgemeines bedarf sonach im Hinblick auf die obenerwähnten ortsgeschichtlichen Daten kaum
der Erwähnung, dass die alte Burg Steinheim anfänglich den Herren von Hagen-
hausen und Hausen gehörte, von denen der Besitz an die Grafen von Eppenstein
und Katzenellenbogen überging, bis das Erzstift Mainz das ganze Amt Steinheim
mit Stadt, Schloss und Zubehör im Jahre 1425 von den Eppensteinern, die wieder
Alleinbesitzer geworden waren, durch Kauf erwarb, worauf das Besitzthum bei Kur-
mainz blieb, bis zur Vereinigung mit Hessen im Jahre 1802. Erst auf die Zeit
der Erwerbung durch Kurmainz sind wichtige Bestandtheile des Gebäudes zurück-
zuführen. Damals verschwand die alte Burg der Eppensteiner, in Urkunden »das
Huss zu Steinheim« genannt, gänzlich vom Erdboden, mit Hinterlassung geringer Ueber-
reste von architektonischen Einzelformen, die noch Erwähnung finden werden. Aber
schon um 1431 stand ein neues hochmonumentales Schloss nebst Kapelle durch den
baulustigen Erzbischof Konrad III. von Daun fertig da. Im Zusammenhang mit
der Bauführung dieses Werkes wurde dem Erzbischof von Zeitgenossen das stolze
Wort in den Mund gelegt: »Grandia quoque sumptuosa fecimus et facere inten-
damus, Grosses und Herrliches haben wir vollbracht und gedenken wir noch zu
vollbringen«e. Von da an war das Steinheimer Schloss ein Lieblingsaufenthalt des
Erzbischofs Konrad und seiner Nachfolger.
Abbildungen und Von der stattlichen Herrenburg, wie sie im 15. Jahrhundert umgebaut wor-
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den, gibt eine Abbildung in Merian’s Topographie der geistlichen Kurfürstenthümer
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