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GROSS-STEINHEIM
vom Jahre 1646 eine annähernde Vorstellung. In dem dazu gehörigen Text
kommt die Stelle vor: »Es haben sich allhier, Anno 1631 im November, 800 Key-
serisch- vnd Mayntzische Soldaten wider den König von Schweden gewehrt, denen
er doch endlich einen freien Abzug verstattet. Hergegen haben sich Anno 1635, im
Septembri, die Schwedischen allda auff Gnad vnd Vngnad ergeben müssen«. Das Blatt
zeigt einen von den Geschützen der Burgmannschaften heftig erwiderten Artillerie-Angriff
und soll jedenfalls eines dieser beiden Freignisse darstellen. Merian gibt auf seinem
Prospekt die dem Flusse zugekehrte dreigeschossige Hauptfronte des Gebäudes. Die
beiden Untergeschosse bestehen aus reinem Steinwerk. Das Obergeschoss ist ein Fach-
werkbau mit zierlicher Aufgipfelung zahlreicher Lukarnen. Auf der Titelvignette
eines im Jahre 1784 von J. J. Müller zu Hanau in Kupfer gestochenen Gesellen-
briefes das Exemplar ist ausgestellt von den »beschworenen Zunftmeistern in
der Churfürstl. Mainzischen Stadt Steinheim« und im Besitz des Herrn Bürger-
meisters Spielmann sieht man das Schloss seiner mittelalterigen Bedachung be-
raubt. Sechs Jahre später, 1790, wurde das Bauwerk bis auf die Höhe des zweiten
Geschosses niedergelegt. Auch die Burgkapelle fiel diesem Schicksal anheim. Nur
der Bergfried blieb unversehrt. Ein Neubau wurde beschlossen ; aber die durch
die französischen Kriege entstandene Ungunst der Zeiten hinderte die Vollführung.
Die spätere Erneuerung, wie solche noch jetzt besteht, ist eine schlichte, fast
architekturlose Leistung aus dem ersten Dezennium unseres Jahrhunderts, wo die all-
cemeine Bedrängniss jeden Gedanken an Prachtbauunternehmungen verwehrte.
Kein Wunder, wenn der Betrachter angesichts der damals entstandenen öffentlichen
Gebäude den Eindruck empfängt, alle Kunst der Vergangenheit habe aufgehört zu
existiren und jede Erinnerung an ihren Formenschatz sei im Gedächtniss der Le-
benden wie mit einem Schwamm ausgelöscht gewesen. Oede und Leere bis zur
Kahlheit ist in der That das traurige Wahrzeichen dieses Bauwesens, das kaum
Recht hat mitzusprechen, wo von monumentaler Kunst die Rede ist. In sol-
chem Zustand erhob sich das Schloss im Beginn dieses Jahrhunderts, ein Rumpf
ohne Glieder, kümmerlich aus seinen Trümmern und diente damals dem Prinzen Georg
von Hessen vorübergehend als Wohnsitz.
Der Haupteingang zur Baugruppe liegt gen Süden nach der Stadtseite hin
und war ehedem überbrückt und von einem Glockenthurm überragt. Vor der
jetzigen Thorfahrt sieht man ältere steinerne Thürangeln in doppelter Anordnung
aus dem die Strasse begrenzenden Mauerwerk hervortreten. Im Schlosshof nimmt
der Bergfried, als ältester und wohlerhaltener Bautheil, alles Interesse in Anspruch.
(Vergl. Abb. Nr. 14.) Dieser gewaltige Rundthurm sucht seines Gleichen in An-
betracht der ungewöhnlichen Abmessungen wie der kraftvollen Formen. Unter den
erhaltenen Wehrthürmen auf weit und breit, wenigstens im ganzen Umfang der
mittelrheinischen Lande, kann sich ihm nur der Eschenheimer Thorthurm zu
Frankfurt a. M. als ebenbürtiger Genosse an die Seite stellen. Was zudem trotzige
Wucht betrifft, so macht selbst der Eschenheimer Thurm einen zahmen Eindruck
verglichen mit dem Gross-Steinheimer Hünen. Das Material ist grossentheils
Basalt; die Verkleidungen bestehen aus buntem Sandstein. Das Vorhandensein von
Spuren vermauerten Gesteines aus gebrannter Erde in den unteren Theilen des
jergfried.
Allgemeines
engen