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GROSS-STEINHEIM 61
Das Südthor scheint in Folge dessen allgemeinen Verkehrszwecken nicht mehr
gedient zu haben; denn es werden um 1576, in welchem Jahre das Vorwerk jeden-
falls vollendet war, nur zwei Stadtthore für Ausgang und Eingang genannt. Noch
ist an der Aussenseite des Befestigungsringes das alte vermauerte Bogenthor sicht-
bar, von dem aus der jetzt durch Gartenanlagen führende Rennweg die Verbindung
mit dem Vorwerk vermittelte mit Einmündung in eine gewölbte Durchfahrt.
Der Oberbau des Vorwerkes zeigt zwei Thürme. Sie sind durch einen Wehrgang
verbunden und ihre Eingänge schliessen in derbem Horizontalsturz ab. Der Rund-
bogenfries der Thurmbekrönung. ruht auf kräftigen Konsolen. Etwas entfernt davon
war ein tiefer gelegener dritter Thurm vorgeschoben, von dessen Verbindung mit
dem Kernwerk nur trümmerhaftes Gemäuer übrig ist. Ausgedehnte Gartenanlagen
sind an die Stelle der früheren Wälle und Gräben getreten. Die hochgelegene
Befestigung der Mainfronte bestand in ihrem Doppelzuge aus terrassenförmigen
Umwallungen, die zunächst in einem abgetragenen Wehrthurm ihren Stützpunkt hatten,
dessen eingeebnete Rundanlage nun in einem Wirthsgarten als sogenannte schöne
Aussicht den Blick auf das Mainpanorama frei lässt. Weiterhin wird die Befestigung
von der Mainpforte unterbrochen. Dieses Bauwerk stellt noch heute den Verkehr
der inneren Stadt mit dem Stromufer her. Der ursprüngliche Abschluss, mit den
gethürmten zierlichen Lukarnen auf M. Merian’s Prospekt von 1646, ist verschwunden
und hatte schon einem Fachwerkgeschoss mit schlichter Eindeckung Platz gemacht,
als J. J. Müller 1784 seine graphische Darstellung der Uferfronte herausgab. Die
mittleren und unteren Bautheile hingegen sind in guter Erhaltung auf die Nachwelt
gekommen. Der Thurm baut sich im Viereck auf. Das Material ist theils Basalt,
theils Sandstein. Das Innere der rundbogigen Thorfahrt ist von einem Tonnen-
gewölbe überspannt mit einer Aufzugsöffnung in der Mitte. An den Thorwänden
sind die Steinfalzen noch deutlich erkennbar, die zum Verrammeln des Einganges
von der Mainseite her dienten. Ueber die Zeitbestimmung des Bauwerkes gibt die
Jahreszahl 156. (die letzte Ziffer ist unleserlich) am 'Thorbogen auf der Stadtseite
Aufschluss. Vor der Mainpforte steht, dem Flusse zugekehrt, der Pfeilerüberrest
eines Vorthores an der äusseren Ringmauer. Links führt eine rundbogige, theilweise
eingebrochene kleine Pforte in die Fortsetzung des Beringes und zu dem oben
(S. 59) erwähnten »weissen« Wehrthurm in der Nähe der Burg. Hier geht die
Befestigung in die Vorburg mit dem Schlosszwinger und dem Burggarten über.
Die Zingel nebst dem Schiesshaggraben schliesst sodann die langgestreckte Kette
der Ummauerung der alten kurmainzischen Landesveste.
Als Werke des älteren Wohnhausbaues verdienen Erwähnung: das Giebelhaus
Nr. 120, der Südseite der Pfarrkirche gegenüber, jetzt ein fast architekturloses
Gebäude, gilt im Volksmund als eine Stiftung der Tempelherren. In einer Nische
über der Thorfahrt steht eine Statuette der h. Anna Selbdritt, d. h. mit der kleinen
gekrönten Jungfrau und dem Jesuskinde auf den Armen. Die knitterigen Falten
der Gewänder und die gekreuzten Stabornamente der Konsole deuten auf das
letzte Stadium der gothischen Plastik. — Ein Gebäude auf der Nordseite der Kirche
war ehedem Pfarrhaus, dann diente es als Schule und befindet sich gegenwärtig
Wohnhäuser