KREIS OFFENBACH
ll XIV. HEUSENSTAMM
FARRDORF am Bieberbach im Rodgau, südlich von Offenbach, urkund-
lich im 13. Jahrhundert Husenstamm , Huselstamm (1201), Husen-
stamm (1232), Huseinstam (1255), Im 14. und 135. Jahrhundert Huse-
stein und später Heusenstein genannt.
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"| Allgenieines Anfänglich waren die Herren «von Hagen Besitzer der alten Burg Heusen-
u | stamm, welche Eberhard Waro von ‚Hagen als kaiserliches Lehen empfangen hatte.
il Im Beginn des 13. Jahrhunderts gelangte der Besitz an die Eppensteiner. Diese
u übergaben die Burg als Reichsafterlehen an Gebauer von Heusenstamm, welcher
" schon das Dorf nebst beträchtlichen Waldungen als unmittelbares Reichslehen besass
' und dessen Nachfolger als Herren von Heusenstamm zu grossem Ansehen empor-
| stiegen. Die Herren von Heusenstamm blühen noch jetzt als Grafen von Heusen-
stamm in Oesterreich. Antheile des Besitzes waren um die Mitte des 15. Jahr-
Il | hunderts vorübergehend an das Erzstift Mainz und an die Herren von Königstein-Eppen-
Il stein gelangt, kehrten jedoch an die Familie von Heusenstamm grossentheils wieder
Hl zurück. Nach einiven anderen Besitztheilungen und Veräusserungen kam der Rest
der Herrschaft Heusenstamm, soweit sie noch Mainzisches Lehen war, nämlich unc
| Schloss und Dorf Heusenstamm, Hausen, Oberhausen, Hof Patershausen und Hof vol
Grafenbruch, im Jahre 1806 unter die Oberhoheit von Isenburg und dann an gru
Hessen. Im Jahre 1661 waren bereits Schloss und Dorf durch Kauf an die Grafen wel
| von Schönborn übergegangen, in deren Besitz Heusenstamm, besonders in der ersten
Il
i| Hälfte des 18. Jahrhunderts kunsteeschichtliche Bedeutung gewann. Der Ort sei
stand ehedem im Filialverhältniss zur Pfarrei Mühlheim. Das St. Peterstift zu Mainz bei
| besass das Patronatsrecht. Die erste urkundliche Erwähnung einer durch die Frei- jetz
\ gibigkeit der Herren von Heusenstamm zu Ehren der h. Cäcilia erbauten Pfarr- Peı
kirche fällt in das Jahr 1297. Ha
Kirche Die jetzige katholische Pfarrkirche wurde in den Jahren 1739 und 1740
auf dem alten Friedhof an Stelle eines kleineren Gotteshauses errichtet. (Verel. Sch
Mä
Nr. 20.) Das Gebäude erhebt sich auf einer leichten Bodenerhöhung
Abb.