Full text: Kreis Erbach (A, [2])

  
  
Allgemeines 
Kirche 
EBEFRFELDEN 
TADT, südöstlich von Darmstadt ‘und südlich von der Kreisstadt 
a, Erbach gelegen, wird urkundlich i. J. 1057 Burrfelden, 1290 Bur- 
Nr) velden, ı328 Bawrfelden, 1461 Burfeld und Buerfelden, 1443 
my Buwerfelden (von althochdeutschen dr, Bauer, in der Bedeutung 
Haus) genannt. 
Beerfelden war Hauptort der Cent gleichen Namens und i. J. 773 als Be- 
standtheil der Mark Heppenheim mit letzterer durch Karl den Grossen geschenk- 
weise an die Abtei Lorsch gekommen. Die Cent hiess auch Obercent im Gegen- 
satz zur Untercent Michelstadt. Die Abtei entäusserte sich schon 1050 unter Abt 
Humbert des Beerfeldener Besitzes, aller Wahrscheinlichkeit nach zu Gunsten der - 
Dynasten von Erbach, welche bereits die hohe Gerichtsbarkeit der Cent innehatten. 
Städtische Rechte erhielt das frühere Dorf Beerfelden i. J. 1328 durch Kaiser 
Ludwig den Baiern. Die Stadt konnte jedoch der ihr verliehenen Freiheiten nie- 
mals froh werden. Die Leibeigenschaft lastete auf ihren Bewohnern bis in die 
späteren Zeiten, und das Vorhaben, den Ort mit Mauern und Thürmen zu be- 
wehren, scheiterte an der Einsprache des Centgerichts. Von Adelsfamilien er- 
scheinen im Mittelalter zu Beerfelden: die Herren von Bafey im Beginn des 14. 
und die Edelknechte Hug und Ruckelin von Hochhausen um die Mitte des 135. 
Jahrhunderts. Das Stadtwappen — urkundlich ein w/rzchtiger d. i. aufgerichteter 
schwarzer beer in braunem Schild, oben zwer, unten ein rotter stern, also 
theils redendes (deer im Sinn von Där), theils herrschaftliches Wappen — ist 
eine Verleihung des Grafen Eberhard von Erbach und Herren zu Breuberg aus 
dem Jahre 1560. — Waren schon im dreissigjährigen Kriege schwere Bedrängnisse 
über Beerfelden hereingebrochen, so erlitt die Stadt im gegenwärtigen Jahrhundert 
den empfindlichsten Schlag durch die am 29. April 1810 entstandene Feuersbrunst, 
welche fast sämmtliche Gebäude in Asche legte, darunter das Rathhaus, den Cent- 
thurm und die 
PFARRKIRCHE. An die Stelle des ausgebrannten Gotteshauses trat ein 
in den Jahren 1813 bis 1816 errichteter Neubau, dessen beträchtliche Abmessungen 
   
  
    
   
   
   
  
   
   
    
   
   
    
  
    
   
    
   
    
    
   
  
  
   
   
   
	        
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