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ERBACH
Fig. 56. Erbach. Rathhaus.
nieder, die leider in unverstandener Weise erneuert sind. Ungeachtet der beschei-
denen Abmessungen ist die Statuette frei von allem Gezierten. Ein höchst ein-
sichtsvoller Künstler hat hier die Hand geführt und dem kleinen Renaissance-
Schnitzwerk durch massvolle Einfachheit eine glückliche Wirkung gesichert. — In
der Kreuzigungsgruppe beansprucht nur der aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts
stammende, 30 cm hohe Christuskörper künstlerische Werthschätzung durch das
sichtliche Streben nach richtiger Betonung des Anatomischen. Dem Lendentuch
fehlt jedoch die erforderliche Freiheit in der Behandlung des Stofflichen. Die
beiden Seitenfiguren Maria und Johannes sind moderne Hinzufügungen unter-
geordneten Ranges. — Wir kehren zur Architektur zurück und nennen noch einige
PROFANGEBÄUDE.
Der Schlössbaugruppe zunächst hat unter den Werken der Profanarchitektur
das Rathhaus Anspruch auf Beachtung. Das Gebäude besteht aus zwei recht-
winklig verbundenen Flügeln: dem Hauptbau und dem Thorbau. (Fig. 56.) Der
Rathhaus