FREIENSTEIN 103
ousserker mit Baldachin hervor (Fig. 64), während der nördliche Mauertheil keinerlei
Durchbrechung seiner vermittelst Eisenklammern gegen weiteren
Ruin geschützten breiten Wandfläche aufweist.
Die thalwärts gelegene Baugruppe besteht aus dem alas, der
Ritterwohnung, welche in drei dachlosen Geschossen ansteigt und an
die einige andere Ueberreste von Wohngebäuden sich anschliessen.
Die in die Lüfte starrenden Hochwände sind durch moderne Zinnen-
bekrönungen abgedeckt, eine Vorkehrung, die allerdings den nagenden
Elementen Widerstand zu leisten geeignet ist, jeduch an Stellen, wo
die alte Bedachung ansctzte, als eine tektonisch fragwürdige Zuthat
erscheint. Auf das jüngere Zeitverhältniss dieser Baugruppe, die
nicht wohl vor dem 135. Jahrhundert entstanden sein kann, deuten die
leichteren Strukturtheile und unter den Einzelformen die schlanken
eckehlten Gliederungen der oberen Fensterpfosten, nebst analogen
Formen in den vermauerten spitzbogigen Lichtöffnungen des Erd-
geschosses, die ihrer ganzen Beschaffenheit nach als Ueberreste der
Burgkapelle sich zu erkennen geben. — Nach der Thalseite zerfällt
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Fig. 04.
Freienstein.
Gusserker an
der Westseite.
die Vertheidigungsanlage in einen oberen und unteren Zwinger mit Doppelberingung.
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Fis. 65. Freienstein.
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Rundthurm an der Ostecke der Burgmauer.
Auch hier ist das Mauerwerk im Vergleich zu den bergwärts gelegenen Burgtheilen
jüngeren Ursprunges. An einer Spitzbogenpforte, welche am Abstieg vom Palas
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