Full text: Kreis Erbach (A, [2])

FREIENSTEIN 105 
des in der Nähe gebrochenen bunten Sandsteines als ein beachtenswerthes Beispiel 
minder grossräumiger Bergvesten des Odenwaldes dar. 
Als ein Volksheiligthum aus spätmittelaltriger Zeit hat sich zu Gammelsbach 
an der Abzweigung des Burgweges von der Landstrasse ein monolither Bildstock 
mit dachartig schliessender, jetzt leerer Nische erhalten. — Ferner liegt an der alten 
Strasse nach Erbach ein formloser Felsblock, der Bärenstein genannt, mit einigen 
theilweise verwitterten, von ungeübter Hand eingehauenen Buchstaben, unter denen 
nur noch die rohen Schriftzeichen DIOVH ... . einigermassen kenntlich sind. 
Der Sage nach ist der Block ein uraltes Todtenmal zur Erinnerung an einen von 
einem Bären zerfleischten Wanderer. -— Weiterhin steht inmitten des vom Gam- 
melsbach durchflossenen Wiesengrundes ein Steinwürfel, Pannenstein, in moderner 
sprachlicher Verfeinerung auch Pfannenstein genannt, augenscheinlich eine frühere 
Erbachisch - Badische Grenzmarke. Auf der östlichen Würfelfläche sind die drei 
Wappensterne des Hauses Erbach eingemeisselt, während die westliche Seite die 
Buchstaben EB und die Jahrzahl 1793 zeigt. Die Oertlichkeit wird als der süd- 
lichste Punkt des alten Maingaues angesehen und für die Stelle gehalten, wo der 
in Einhards Grenzbeschreibung zu Anfang des 9. Jahrhunderts erwähnte Paphen- 
stein Eınhardı gestanden habe. 
Steinmale 
  
      
  
  
  
  
  
  
   
   
     
     
  
   
   
 
	        
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