Full text: Kreis Erbach (A, [2])

  
  
  
  
  
  
  
  
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Grabdenkmäler 
— a ET En a 
136 KREIS ERBACH 
Unschönen gesteigerte Element dramatischen Lebens, welches unter dem Einfluss 
des Barocco in die Plastik eindrang und wie losgelöst erscheint von den formalen 
3edingungen, unter denen allein eine Statue schön sein kann. 
Einige alte Grabdsterne, welche lange Zeit als Bodenbelag der Kirche dienten 
und in Folge dessen stark ausgetreten und theilweise verunstaltet sind, haben 
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. J. 1879, auf Anordnung Sr. Erlaucht des Grafen Gustav zu Erbach - Schönberg, 
durch Einfügung in die Chorwand gesicherten Schutz gefunden. Der Grabstein 
des 1310 wahrscheinlich auf der nahen Burg Breuberg verstorbenen Otto von 
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IX \ 
Waldeck zeigt eine jugendliche, nicht völlig lebens- 
grosse, in Hochrelief gearbeitete Rittergestalt. 
  
    
    
  
  
Das Haupt ruht auf einem Kissen; die Rechte 
hält das mit der Spitze nach unten gerichtete 
Schwert; die Linke liegt auf einem Dreieckschild, 
von dessen Fläche ein achtstrahliger Stern als 
Reliefbild sich abhebt. Künstlerischen Werth 
besitzt das Werk nicht, das aus gänzlich un- 
geschulten Händen hervorgegangen ist, ja stellen- 
weise sogar den Eindruck des Rohen hinterlässt. 
Die Inschrift hat sehr gelitten und lässt kaum 
mehr als die Entzifferung des Todesjahres und 
   
des Namens des Dargestellten zu. — Auf den 
a Grabplatten der Schenkin Ida von Erbach, 
Meisterin des Klosters der Augustinerinen, 
gest. 1345, und des Dekan Crafto, gest. 1336, 
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sind die Figuren in vertieften Umrissen als 
sogen. »bas reliefs en creux« gearbeitet. Gräfin 
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Ida erscheint unter einem mit Bossen besetzten 
  
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geschweiften Spitzbogen. : Die Gestalt umhüllt 
   
  
ein faltenreiches Ordensgewand; der Schleier 
   
  
  
  
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| IHID- SAID wallt vom Haupte hernieder. Dekan Crafto 
(Fig. 81) tritt als Presbyter in der Kasula auf; 
Fig. 81. Höchst. 
Grabstein des Decan Crafto, f 1336. 
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nach der Sitte der Zeit ist der Kopf stark tonsurirt; 
ee von den Schläfen fällt reiches Gelock auf die 
Schultern; die Hände sind zum Gebet gefaltet. 
Ein stilisirter Kelch mit Patene symbolisirt die priesterliche Würde. Oben sind 
zwei Wappenschilde sichtbar, das eine mit doppelten, kantigen Schrägbalken, das 
andere mit dreifacher, glockenförmiger Helmbildung des sogen. Eisenhutes oder 
des heraldischen Sturzfeh. Die den Rand der Grabplatten umgebenden, leider 
beschädigten Inschriften bestehen aus gothischen Masjuskeln und ermöglichen 
folgende Lesung: 
ANNO: ONI-D-CCC -XLV: QUHRSO -NONAS: DAY: 
OBIIS-ONA-VOA-DE-ERPACH-REQUIESCHE-IN-PACE- 
+ ARNNO- DODINI - DILESIDO -C-C-CX-X-XVI-X... 
K-SEPS GH. CRHHSO- PRES-DECANUS:6- DHRCSHRESH.
	        
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