MICHELSTADT
vermittelten, steht keiner mehr aufrecht. Sie fielen
der modernen Stadterweiterung zum Opfer, theils am
Ende des vorigen, theils im Laufe dieses Jahrhunderts.
Von der stattlichsten dieser Thorburgen, dem 1840 ab-
getragenen Unterthor, hat der verdiente Erbachische
| Archivrath Kehrer eine graphische Aufnahme hinter- |
lassen, wonach das Bauwerk aus zwei Haupttheilen |
bestand: einem am überbrückten Wehrgraben gelegenen N |
gothischen Vorthor mit Bogenfries, und dem dahinter |
gelegenen eigentlichen Thurmbau mit Thürmerwohnung N)
und sogen. welscher Haube als Bedachung aus jüngerer N
Zeit. In dieser Ausgestaltung sollten die Thorbauten | |
nicht nur zur Vertheidigung dienen, sondern auch das = en IN |
Ansehen der Stadt dem Herannahenden verkünden. Römisches Relief am Diebsthurm. IE
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UMGEBUNG |
Südöstlich von Michelstadt, in der Nähe der alten Strasse nach Würzberg, _Steinkreuze ii) |
stehen im Walde drei schlichte Steinkreuze, welche der Volksmund Habermanns-
kreuze nennt und mit dem an dieser Stelle im 16. Jahrhundert erfolgten gewalt-
ı samen Tode dreier Brüder, angeblich der letzten Sprossen des Erbachischen Va-
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sallengeschlechtes Derer von Habern, in Verbindung bringt. Die Annahme entbehrt N
der Begründung; die Kreuze hiessen im 16. Jahrhundert Zabermuskreuze und |
stehen in keinerlei Beziehung zur Familie von Habern.
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Frg.: 107. Michelstadt. Inkunabel-Einbände der Kirchenbibliothek. M