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Evangelische
Kirche
Thurm
Langhaus
KREIS ERBACH
ferner die Zerren von Rosenbach, welche ein Haus und einen Hof von den
Grafen von Wertheim zu Lehen trugen, und die Ganse von Otzberg, welche hier
eine Korngülte hatten
Späterhin erscheinen hier die Zerren von Roden-
stein im Besitz eines Hauses und verschiedener Güter; vermuthlich waren diess
dieselben Besitzungen, welche früher die Rosenbache hatten.
Nach dem Aussterben
der Rodensteiner wurden ihre hiesigen Besitzthümer an Private verkauft.« (G. Simon.)
Im Verlaufe der Denkmälerbeschreibung werden wir den Ueberresten des alten
Rodensteiner Hofes begegnen. — Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte
Neustadt dem Fürstlichen Hause Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und dem Gräf-
lichen Hause Erbach-Schönberg gemeinschaftlich und kam i. ].
1806, nach Auf-
lösung des deutschen Reichsverbandes, unter die Staatshoheit von Hessen-Darmstadt. —
Ein älterer Siegelabdruck zeigt als Wappen der Stadt: die verschlungenen Majuskeln
NS in der Mitte, umgeben von abwechselnd drei Rosen und drei fünfstrahligen
Sternen (Wertheim und Erbach) und die Randschrift:
VMESE BREIBERG INS.
Neustadt zählt sonach
zu
NEVSTATT.YNE. DER.
denjenigen Städten,
welche zu ihrer Namenschiffre die Wappen ihrer Herrschaften in’s Stadtwappen
aufgenommen haben.
Die evangelische Gemeinde steht mit der Pfarrei Sandbach in parochialem
Verbande, besitzt jedoch ihre eigene Pfarrkirche, über welche eine im Sandbacher
Kirchenbuch enthaltene Notiz aus dem 17. Jahrhundert meldet, das Gebäude sei
»1660 auf erheifchende XTothöurft repariret und weilen es nicht trocen darinnen,
am Pflafter erhohet worden, wozu die Neuftädter Bürger, weilen die Mtittel im
Llofter Höchit und Kirchengefällen fich nicht erjtredten, freiwillig fteuerten.« Ein
Bericht von J. Ph. W. Luck lautet: »Die Kirche von Heuftadt wurde 1660 reparirt
und hat anno 1688 fchon erweitert werden follen, und wurde um KLollecte dazu
nabgefucht; 1717 war fie erbaut.«
erschöpfend, da nur von Erneuerungen die Rede ist.
hauscs gehört dem Ende des 15. Jahrhunderts an.
errichtete ZAwurm das gothische Stilgepräge bewahrt.
Diese Nachrichten sind baugeschichtlich nicht
Der Kernbau des Gottes-
Am meisten: hat der 1480
Dieser Bautheil erhebt sich
an der Westfront des rechteckigen Langhauses in quadratischer Grundform und
enthält in den Untergeschossen einfach geschrägte Lichtöffnungen mit Spitzbogen-
schlüssen.
gothischen Bauzeit.
Ergänzung aus dem Erneuerunesstadium des
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folgenden Bautheile, bestehend aus einem hölzernen Kranzgesims, auf welchem der |
Ein kräftis unterschnittener Wasserschlaesims bezeichnet die Grenze der
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Das Obergeschoss mit rundbogigen Schallöffnungen ist eine
vorigen Jahrhunderts, ebenso die
Thurmaufsatz oktogonal anhebt, dann in eine kuppelartige Ausbauchung, sogen. welsche
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Haube mit Laternenthürmchen übergeht und mitschmiedeisernem Kreuz abschliesst. —
Das Mauerwerk des Zanghauses stammt grossentheils noch aus gothischer Zeit;
nur die Aufsattelung der Hochwände, das Kranzgesims aus Eichenholz und die
Ziegelbedachung im Mansardstil gehören der Bauveränderung des vorigen Jahrhunderts
an. Ein Gleiches gilt von der Erweiterung der ursprünglichen Spitzbogenfenster zu
breiten rundbogigen Lichtöffnungen, sowie von dem Rundbogenportal am tonnen-
gewölbten, als Vorhalle dienenden Thurmuntergeschoss, und von den beiden analog
gestalteten Seitenportalen mit geflügelten Genienköpfen und der Jahrzahl 1701
— mn