Full text: Kreis Erbach (A, [2])

   
  
  
Amtsgebäude 
Kirche 
Langhaus 
und Chor 
556 KREIS ERBACH 
besteht aus einer Felscisterne und ist noch heute im Gebrauch. Unweit davon, 
in der Nähe der Küchenbauruine, befindet. sich ein ausgemauerter Schacht, der 
als zweiter Cisternenraum gedient zu haben scheint. Der Ueberlieferung nach soll 
eine Wasserleitung von dem Plateau bei dem nahegelegenen Dorfe Eberbach zur 
Burg geführt haben. 
Die ausserhalb des eigentlichen Burgkernes, jedoch diesseits der Beringung 
gelegene Gruppe des im vorigen Jahrhundert errichteten zweigeschossigen Asnzs- 
gebäudes enthält im Untergeschoss Remisen und Stallungen, deren Eingänge pilastrirt 
und in den Stichbögen mit meisseltüchtig gearbeiteten, volutenartig geschwungenen 
Schlusssteinen ornamentirt sind. 
. 
J 
AXIV. RIMHORN 
MFARRDORF, nördlich von Erbach, südöstlich von Höchst gelegen, früher 
Riemhurne (1273), Rymhorn (1345), Riemern (1500), Römern (1602), 
Rimmern (1609) genannt, war ursprünglich mit Vogtei, Gütern und 
  
  
Gerechtigkeiten Eigenthum des Herrengeschlechtes gleichen Namens. Im 
14. Jahrhundert waren die Starkerade von Breuberg zu Rimhorn begütert, worauf 
die Familien von I:rlebach, Hattstein, Kottwitz von Aulenbach, Habern, Morschheim, 
Dienheim u. a. auftreten, bis im 17. Jahrhundert die Herren von Rodenstein, die 
schon einzelne Güter daselbst besassen, Eigenthümer sämmtlicher Besitzungen wurden. 
Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes i. J. 1671 kommen die Namen Derer 
von Haxthausen, Bernstorff und Prettlack im Besitzwechsel vor. Um 1751 gelangten 
die Güter und Berechtigungen durch Kauf an die Gemeinherrschaft Breuberg der 
Häuser Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und Erbach-Schönberg, in deren Besitz das 
Hofgut Rimhorn noch jetzt sich befindet. 
Die evangelische Pfarrkirche ist ein räumlich bescheidenes Bauwerk, das 
jedoch durch das Vorhandensein älterer wie jüngerer Bestandtheile ein gewisses 
Interesse in technischem wie stilistischem Betracht einflösst. Von dem 1345 urkundlich 
in der Blüthezeit der 
Gothik errichtete Gebäude musste im Beginn des 16. Jahrhunderts einem Neubau 
erwähnten Gotteshause ist jede Spur verschwunden. Das 
weichen, der übrigens ungeachtet dieser vorgerückten Zeitstellung ebenfalls noch 
nach gothischen, allerdings spätestgothischen Stilgesetzen aufgeführt wurde, worauf 
dann zwei Jahrhunderte nachher die Spätrenaissance mit durchgreifenden Ver- 
änderungen sich eindrängte. Die Plananlage zeigt ein rechteckiges Langhaus mit 
geradlinig abschliessendem Chor und nördlich angebauter Sakristei. 
Das Langhaus gehört in den unteren Theilen der Umfassungsmauern dem 
gothischen Baustadium an. Die oberen Bestandtheile sind neueren Ursprunges; an 
der Innenseite des Westgiebels trägt ein Werkstück die Initialen A.B. und die 
  
     
     
    
  
  
    
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
   
   
    
    
  
  
	        
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