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KREIS ERBACH
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Schöllenbach. Chor der ehem.
Fig. 125.
Wallfahrtskirche.
und erweitert sich zu einem kleinen Vorchor. — Den Aussenbau umgeben acht
Strebepfeiler, woran stellenweise, wie auch sonst an der Aussenwand, ein einfach
geschmiegter Sockelsims und ein scharf unterschnittenes Wasserschlag-Kaffgesimse
sich erhalten haben. Die Abdachungen der Streben zeigen noch nicht die spätest-
gothische konkave Schwingung, sondern die ältere geradlinig geneigte Form des
Ablaufes. Sieben Fenster, von denen drei in der Ostung, je zwei in der nördlichen
und südlichen Hochwand liegen, haben ihr sämmtliches Pfosten- und Maasswerk in
der Zeit der Verödung des Gotteshauses eingebüsst, während bei der Erneuerung
von 1783 die alten Spitzbogenschlüsse durch schlichte Rundbögen ersetzt wurden.
In der nördlichen Umfassungswand brechen Sockel- und Kaffgesims plötzlich an
einer Stelle ab, wo Bruchstücke eines aus dem Mauerwerk vortretenden Rippenge-
wölbes und eine jetzt geblendete Stichbogenpforte, mit sogen. Eselsrückensturz auf
der Innenseite, das ehemalige Vorhandensein einer Sakristei bezeugen. — Der
Innenbau hat seine Wölbung verloren und wird jetzt von einer einfachen Flachdecke
überspannt, unterhalb welcher Ueberreste der alten Gewölberippen zu sehen sind,
theils konsolenlos, theils hinter kleinen Schilden aufstrebend, an denen die aufge-
malten Wappen von Erbach und Hohenlohe ein sehr junges Datum verrathen.
Aelteren Ursprunges und, wie die Gliederungen andeuten, wahrscheinlich gleichaltrig
mit dem Bauwerk ist die Altarmensa, deren geringe Abmessungen jedoch einem
Hochaltar nicht entsprechen und eher auf eine frühere Verwendung als Seitenaltar
schliessen lassen. Das Altargemälde ist eine gut gemeinte Dilettantenleistung.