Full text: Kreis Erbach (A, [2])

      
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
    
    
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
    
   
      
     
Rittersaal 
Stuccodecke 
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34 
KREIS ERBACH 
überragt und nachstehenden Wortlaut hat: » Johann Laftimir Grave zu Erpadh 
und Here zu Breuberg 1615«. — Der Eingang selbst hat in noch jüngerer Zeit 
eine Veränderung erfahren; sowohl die Thürgewände wie der Thürklopfer zeigen 
Kormen des Barocco vom Anfang des 18. Jahrhunderts. 
trat der den modernen Wohnbedürfnissen vollkommen entsprechende Kasimir- 
Im Bereich der äusseren 
Burg 
bau dem bescheidenen gothischen Palas der inneren Burg gegenüber und kann 
darum als Renaissance-Palas des Breuberg bezeichnet werden. Das Souterrain 
bildet eine stattliche auf vier schlanken tuskischen Säulen ruhende, von Kreuz- 
gewölben überdeckte Halle. Dieser Räumlichkeit entspricht im ersten Geschoss der 
RITTERSAAL. 
Fortsetzung 
Zu diesem kunstreichen Raume führt eine Wendelstiege, 
im Obergeschoss, im Thorgebäude 
und in dem zur alten Burg Nach der Hofseite 
sind diese Gebäudetheile durch eine freie Gallerie verbunden. Wie die Wohn- 
hat jetzt auch der Rittersaal an Wänden und Pfeilern ein modernes 
Eines aber ist, woran das stilistische Merkmal der Renaissance vom 
welche in ihrer die Verbindung 
hinziehenden Flügelbau herstellt. 
räume, SO 
Aussehen. 
Beginn des 17. Jahrhundert noch unversehrt sich erhalten hat, nämlich: die ‚Stucco- 
verzierung der Saaldecke, welche an Reichthum und Mannigfaltigkeit des Figür- 
lichen wie Ornamentalen ihres Gleichen sucht und mit dem Stuckplafond im Erker- 
hause am Marktplatz zu Seligenstadt (s. Denkm. des Kreises Offenbach, S. 225) 
wohl dieselbe, leider unbekannte Werkstätte gemein hat. Die Anordnung der pracht- 
17,18, 19 und 20) ergab sich aus der durch die Pfeiler- 
Die mittlere Abtheilung 
vollen Decoration (Fig. 
stellung gebotenen Dreitheilung des langgestreckten Raumes. 
ist einer heraldischen Ahnenprobe des Grafen Kasimir gewidmet. Wir sehen eine 
32 paarweise geordneten Reliefwappen in kräftigen Umrahmungen. Die 
eine Reihe wird durch die Ueberschrift »DIE ANICHEN DES VATTERS«, die 
andere durch die Worte „DIE ANICHEN DER MVTTER« eingeleitet. Sämmtliche 
versehen in folgender Schreibung: 
SOLMS-ERPACH; WIDT-REINGRAF; MECKELBVRG-WERTHEIM; 
NASSAW-NEWBVRG; HANAW-HAAG; DIETZ-SARWERDEN; STETIN- 
EBERSTEIN ; HENGSTBERG-VERGI; REINGRAF-EPSTEIN; WITGEN- 
STEIN-VLM; NASSAW-WEINSPERG; LECKA-BREDA-VINSTINGEN; 
BRANDENBVRG - EVSSENBVRG; SAYN-CASTRO; BRAVNSCHWEIG- 
EPSTEIN; SOLMS-MEYLANDT-SAPHOY. — 
Folge von 
Wappenpaare sind mit erläuternden Inschriften 
Die Modellirung dieser Wappenbilder ist sicher und gediegen; einzelne Er- 
neuerungen und der darüber gezogene Kalkanstrich haben diesen Vorzügen keinen 
wesentlichen Abbruch gethan. Diess gilt auch von der Stucco-Ornamentation der 
anderen Deckenabtheilungen, zu deren Würdigung wir einem berufenen Beurtheiler 
das Wort geben. 
„Hatte der Künstler im Mittelschiff der Heraldik seinen Tribut zu zollen, so 
durfte erin den beiden Seitenschiffen als freier Poet den klassischen Anschauungen 
huldigen, und er that es mit einer hinreissenden Kraft und übermüthiger Kühnheit. 
grossen Rundfelder, welche von anderen vielfach gegliederten, aus 
und rec htwinkligen Formen zusammengesetzten Rahmen umschlossen 
Denn in die 
Kreissegmenten
	        
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