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50 KREIS ERBACH
Grabplatten In die Wände der Schlosskapelle sind mehrere skulptirte Grabplatten aus
buntem Sandstein eingelassen, welche theils aus der Steinbacher Klosterkirche, theils
aus der Michelstädter Pfarrkirche stammen
und im Beginn des 19. Jahrhunderts durch
Graf Franz I ihre gegenwärtige, würdige
Aufstellung gefunden haben. Von dieser
Uebertragung erhielt der Heiligthumsraum
anfänglich den Namen Degräbnısskapelle,
bis er in den fünfziger Jahren zu gottes-
dienstlichen Zwecken bestimmt und Sc/loss-
kapelle genannt wurde. Unter diesen Denk-
mälern beanspruchen einige in kunstarchäo-
logischem, namentlich kostümlichem, wie
auch in ortsgeschichtlichem Betracht be-
sondere Erwähnung, mögen immerhin nur
in Einzelfällen künstlerisch geschulte Hände
daran thätig gewesen sein.
Die Grabplatte Schenk Konrad des
Füngeren vom Jahr 1279 (Fig. 32) wurde
1773 in der Mitte des Haupteinganges
der Steinbacher Einhard-Basilika mit Erde
bedeckt aufgefunden und zeigt die liegende
Statue des Verstorbenen in langem Ge-
wande, das am Halse von einer Fibula
in Form eines Dreieckschildes zusammen-
gehalten wird und auf die spitze Fuss-
bekleidung in breitem Faltenwurf herab-
fällt. Das gelockte Haupt mit gerundetem
bartlosem Kinn ruht auf einem Kissen.
Die Rechte hält das Schwert vor sich
hin, welches mit der Spitze den Boden
berührt. Der linke Arm trug einen, durch
Steinfrass jetzt grossentheils zertrümmerten
P9% 92: irbach. N . .
ee Falken, ein Attribut, welches bald auf
Grabstein des Schenken Konrad, 1279. :
ne { das edle Waidwerk bezogen, bald als
jo n. Gr. £
ein Zeichen der Reichsunmittelbarkeit er-
klärt wird. Die Randschrift des Denkmals lautet:
ANO.-DNIE-DECHIAIE RVH..... E-IVDOI 9 con
RADVS-IVNIOR - PINGERNA - DE-ERPACH-E8:-VXOR-
SVA - FILIA - CODISH -DE- CIGENHAIN:- GERSRVDIS: 9.
LOVS-IANVAR.,
wonach anzunehmen ist, dass Konrad’s Gemahlin Gertrudis, geb. Gräfin von Ziegen-
hain, ihre Ruhestätte an der Seite des Gatten zu Steinbach gefunden hat.