Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

    
  
    
    
  
  
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
    
    
   
    
    
      
   
  
   
    
      
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WIMPFEN A. B. 79 
Von neueren Kultgefässen ist eine 33 cm hohe Abendmahlskanne erwähnens- 
werth, deren geschweifte Wandungsformen dem Rococo eigen sind. Ueber einem 
Palmettenzweig stehen die Initialen E. W.C.C.B. und die Jahrzahl 1767. Den 
Deckel ziert die kleine Rundfigur eines schreitenden Lammes als Symbol der Er- 
lösung. — Eine zinnerne Taufkanne, 40 cm hoch und mit der Jahrzahl 1760, 
zeigt innerhalb einer gravirten Vegetativ-Ornamentation das Opferlamm mit der 
Siegesfahne und darüber die Votivnamen: MARIA - CATHARINA - TREMELIUSIN - 
EINE GEBOHRNE : LANGERIN:- — In Form, Abmessung und Material damit 
übereinstimmend sind drei andere Baptismalkannen ohne Jahrzahl, aber mit der 
Stifterbezeichnung: HANS - PETER - HAMM - SUSANNA - MARIA - HAMMIN - %) 
- Auf zwei silbernen Hostienbehältern von schlichter Ovalgestalt ist die Jahr- 
zahl 1705 gravirt nebst einem bürgerlichen Allianzwappen mit drei Vögeln und fünf 
Sternblumen auf Schrägbalken. 
Ein in der Sakristei befindliches, schwer beschädigtes Oelgemälde enthält 
die figurenreiche Passionsscene der Annagelung Christi an das Kreuzholz inmitten 
einer ausgedehnten Landschaft. Die künstlerische Ausführung, soweit noch erkenn- 
bar, lässt zwar nur auf Mittelgut schliessen; dennoch dürfte es sich verlohnen, das 
Bild seiner frühen Zeitstellung wegen — es trägt die Jahrzahl 1516 — einer Wieder- 
herstellung durch berufene Hände zu unterziehen. 
Die Hochwände der Sakristei sind mit zahlreichen Gedenktafeln ausge- 
stattet, die bei der jüngsten Erneuerung der Kirche aus dem Langhaus entfernt und 
hier aufgestellt wurden. Dem Material nach gebührt einer rechteckigen Renaissance- 
tafel aus Bronze der Vorrang. Sie ist an drei Seiten von einfachen Leisten- 
gliederungen umrahmt; ihr unterer Abschluss zeigt in etwas schwerfälliger 
Modellirung ein bürgerliches Wappenschild mit aufgerichteter Partisane und stili- 
sirter Rosette im Felde, und ist flankirt von zwei in Arabesken auslaufenden 
phantastischen Thierköpfen. Die Gedenkinschrift lautet: 
EPITAPHIVM VENERANDI DOMINI JOANNIS BARTENBACH 
DVM VIXIT ALTARISTAE IN MONTE WIMPINENSI 
SAECVLA JAM TER QVINQVE VOLANT BIS QVINAQVELVSTRA 
PRAECIPITIOVE FVGIT SEPTIMA BRVMA PEDE 
SOLVIT JOANNES CVM BARTENBACH SVA VITAE. 
MVNIA, WIMPINI GLORIA VERA SOLI 
MYSTA FVIT CHRISTI OCTENIS EX ORDINE LVSTERIS. 
CVRAVIT SVMMI JVSSA VERENDA PATRIS 
HIC NVLLI NOCVIT, MVLTIS SVCCVRRIT, ET OMNES 
OFFICIIS STVDVIT DEMERVISSE BONOS. 
SPLENDIDA MVNIFICVS MORIENS LEGATA RELIOVIT 
MVNERE SOLVENTVR CROESVS ET IRVS EGENS 
CONSILIS DANDIS QVI PRAESVNT JVDICIOQVE 
CVILIBET EX DICTIS AVREA DONA TVLIT. 
*) Hans Peter Hamm war, nach Frohnhäuser S. 213, Wimpfener Bürgermeister vor dem 
Jahre 1700. 
Neuere 
vasa sacra 
Oelgemälde 
Gedenktafeln 
  
 
	        
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