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WIMPFEN A. B.
Barbara Hallern, F 1586, mit einer leidlich komponirten aber schwach gemalten
Erweckung des Lazarus und den Bildnissen der Familie der Verstorbenen. —
4) Das Denkmal des Ehrnveft und Weißen Herrn Balthaßar Eyffenmenger alter
Bprgermaifter des hailigen Reichs ftarb allhie zu Wimpffen im 84. Jahr. Dem
Bott gnedig vnd barmhärzig fey; T 1595. — 5) Das in architektonisch-plastischem
wie malerischem und kunstgewerblichem Betracht prunkvollste dieser Denkmäler ist dem
REVERENDVS ET DOCTISSIMVS VIR D. M. ANDREAS WINSDIG WIMP:
VERBI DEI AD ZO (@. i. swanzig) ANNOS MINISTER VIGILANTISS,, f 1600,
gewidmet. Der Aufbau der monumentalen Gedenktafel zeigt eine Pilasterstellung
mit stark ausladendem Gesims und darüber malerische Darstellungen der Kreuzigung
und Auferstehung von geringem Kunstwerth. Die an den Seiten der Pilastrirung
vortretenden dichten Ornamente sind mit zahlreichen Hausmarken der Denkmalstifter
bedeckt und können als eine heraldische Statistik der Wimpfener Familien am Beginn
des 17. Jahrhunderts gelten. Die beigefügten Initialen H. S. scheinen das Monogramm
des Ornamentisten zu sein. Kunsttechnisch beachtenswerth ist der Umstand, dass
nur die architektonischen und derberen plastischen Bestandtheile des Denkmales in
Holz geschnitzt sind, alles feinere Ornamentale hingegen, Genienköpfe und Arabesken
nicht ausgenommen, aus gestampfter Papiermasse (Papier mäche) bestehen. —
6) Das Epitaph des Ehrnhaft vnd Dorgeachteten Rathsheren Dalentinvs Miöler, F 1609,
enthält eine gemalte Darstellung des auferstehenden Heilandes. — 7) Die Gedenk-
tafel des Johannes Sobel Syndicos der Xitterfchaft avf dem Graichgav und ge-
wejenen Advocaten, F 1615, zeigt als Gemäldeschmuck und in visionärer Raum-
behandlung den thronenden Gottvater in einer Lichtglorie, umgeben von den apoka-
lyptischen Thierzeichen des Evangeliums und den symbolischen sieben Siegeln. Im
Schoosse Gottvaters liegt die heilige Schrift mit dem darauf ruhenden Opferlamm.
Angesichts der himmlischen Herrlichkeit ist eine Schaar von psallirenden und harfen-
spielenden Begnadigten — die vierundzwanzig Aeltesten der Apokalypse — in die
Kniee gesunken. Vor dieser Gruppe knieet Johannes der Evangelist, angethan in
feierliche Gewänder. Das apokalyptische Buch liegt vor ihm aufgeschlagen mit
der auf die dargestellte Vision bezüglichen Stelle des Kapitels 4, Vers 11:
Dignus es, Domine Deus noster, accipere gloriam et honorem et virtutem, quia
fu creasti omnia, et propter voluntatem tuam erant et creata sunt,;, Würdig
bist Du, Herr unser Gott, zu nehmen Preis und Ehre und Macht; Du hast
Alles erschaffen und durch Dein Wollen war es da und ward erschaffen. —
8) Die Tafel des Rathsheren Zacharias Abicht vnd feiner Ehefraw Anna, + 1617,
mit einer Kreuzigung und den Bildnissen der beiden Verstorbenen, kann im
Malerischen nicht mitzählen, wo von Kunst die Rede ist; dagegen stellt sich die
Pilastrirung mit symbolischen Reliefschilderungen des alten und neuen Testamentes
als eine befriedigende Leistung der Holzplastik dar. — 9) Ein Todtenschild enthält
das Wappen Derer von Rotenhan mit der Randschrift: Capitain Deit Dieih von
Rotenhan zu Rentweinstorff und Ebelsbach. Darunter folgt das Epitaph: Dbernanter
woledler von Rotenhan liegt allhie aff dem Kirchhoff bey difem Lenfter vber pnder
dem jtein darapf difes Wappen fampt den vier Anneten gehaven, welcher geblieben
als das treffen zwifchen den Bayerijchen pnd denn der Dorlachifchen armee bei