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In der Statue der Madonna tritt zu dem Vorzug edler Auffassung eine meister-
liche Sicherheit der Modellirung und maassvolle Freiheit der Gewandbehandlung.
Das Haupt der Gottesmutter ist von der Wucht tiefen Schmerzes gebeugt und der
Blick gesenkt. Die Rechte liegt auf der Brust, als wolle sie das Beben des Herzens
mildern; die Linke hat den Saum des Schleiers erfasst, um die Zähren damit zu
Dem Wurf des die ergreifende Gestalt der Muttergottes umhüllenden
hit es zwar nicht an den der spätgothischen Skulptur eigenthümlichen
ss wird die stilreine, breite Anordnung der Stoffmassen
Aechnlich wie am Lendentuch des Welterlösers läuft
andes eine Inschrift hin, die in schwer beschädigten
JESVS - DICIT - MATRI: SVE-MVLIER -ECCE:
{vangelium
trocknen.
Gewandes fe
knitterigen Faltenaugen, inde
kaum dadurch beeinträchtigt.
auch am Saum des Madonnengew
lateinischen Majuskeln die Worte »
FILIVS: TVVS:« enthält, und augenscheinlich an folgende Stelle im I
nach Johannes, cap. XIX. v. 26, sich anlehnt: » Cum vidisset ergo Jesus matrem
et discipulum stantem quem dilegebat, dicit matri suae:! mulier, ecce filius
tuus;« »Da nun Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, stehen sah,
sprach er zu Seiner Mutter: Weib, siehe deinen Sohn. In concordanzmässiger
Anordnung wird der darauf folgende Vers 27, »Deinde dicit discipulo: ecce
mater tua; et ex illa hora accepit eam discipulus ın sua,< » Hierauf sprach
er zu dem Jünger: siehe deine Mutter; und von derselben Stunde an nahm
sie der Jünger zu sich«, sei es wörtlich oder ebenfalls auszugsweise in freier
Wiedergabe, als Schmuck des Gewandsaumes der verschwundenen Johannesstatue
haben. — Jammerschade, dass die Statue der am Kreuzesstamm
gedient
Christi hingesunkenen h. Maria Magdalena in Folge schwerer Verstümmelung
nur noch als Torso vorhanden ist; sowohl die Gesichtspartie des Hauptes wie die
beiden Arme sind nicht mehr vorhanden. Die Haltung der geschmeidig bewegten
Statue ist voll Vornehmheit und Leben. Man glaubt eine fromme Patrizierstochter
jener Zeit vor sich zu sehen. Am erhaltenen Hinterhaupt bemerkt man den Ansatz
der Haarsträhne, die in langem Zuge über Achsel und Rücken niederfliessen.. Das
glatt anliegende Mieder kontrastirt wirksam zu der Faltenfülle des Mantels, der die
Schultern frei lässt und in vollendet stiltüchtigem Wurf zum Basament der Statue
herabwallt, wo am Saum der Spitzschuh des rechten Fusses sichtbar wird. Un-
geachtet der fehlenden Bestandtheile lässt die Figur den Beschauer die hohe Schön-
heit des ehemaligen Ganzen ahnen. In der Hauptsache waltet überall das Grund-
gesetz gothischer Plastik vor; in manchen Einzelformen jedoch, besonders in den von
der Hüfte auslaufenden Mantelfalten, schimmern schon leise Renaissancemerkmale
durch. Auch an diesen beiden Figuren tritt die Vorliebe des Künstlers für das Gegen-
sätzliche zu Tage, indem er der matronenhaften Gestalt der Gottesmutter die jugend-
liche Erscheinung der h. Maria Magdalena zur Seite stellt und gleichzeitig Zeugniss
dafür ablegt, dass er des Gegenständlichen wie des Technischen vollkommen Meister
ist. Die Haltung des Kopftorso motivirt deutlich den Aufblick des verschwundenen
Antlitzes zum gekreuzigten Gottessohn, während die Ansätze der fehlenden Arme
eine ideale Ergänzung in dem Sinn gestatten, dass St. Maria Magdalena mit aus-
gestreckten Händen dem Gebet und der Klage sich überlässt. In diesem Zusammen-
hang ist ein scheinbar geringschätziger Umstand bei genauerer Prüfung beachtens-
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