EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
geschaffen — nicht nur den Neckarlauf und jenseits desselben die auf kaum Kilometer-
weite die Ebene durchziehende innere Parallelwehr sondern auch das wellenförmige
Land bis zum Hauptzug des Limes Romanus beherrschte, dessen nächstgelegene
Kastelle bei Oehringen und Jagsthausen kaum 15 bis 16 Kilometer von Wimpfen
entfernt sind. .
Unter den römischen Funden, die in neuerer Zeit theils zu Wimpfen am Berg,
theils zu Wimpfen im Thal und in der Umgegend zu Tage getreten sind, verdienen
irwähnung:: ein von Lucius Memmius Maternus in eine aedes (Tempel) der Diana
gestiftetes Steinrelief dieser Göttin, eine ara (Votivaltar) des Merkur, eine Faun-
statuette aus Bronze und eine Inschriftentafel mit mehreren Personennamen. Beim
Grundbau der Saline Ludwigshalle stiess man auf römisches Mauerwerk ; auf Ueber-
reste einer Thonbrennerei, eines Badeheizraumes und einer Wasserleitung ; ferner
fanden sich zahlreiche Kaisermünzen vor, insbesondere solche mit dem Bildniss des
Antoninus Pius; auch Gefässe aus Glas und samischer Erde (terra sigillata), Aschen-
krüge, Thonlampen und Brunnenröhren kamen bei den Grabungen an’s Tageslicht.
Da von diesen und anderen Funden in Wimpfen Nichts mehr vorhanden ist und die
ehedem im Salinengebäude befindliche Sammlung römischer Alterthümer seit dreissig
Jahren nicht mehr besteht, so bleibt in diesem Betracht jede Inventarisirung aus-
geschlossen. — Als wichtige Heerstrassen aus römischer Zeit seien genannt: die alte
Heilbronner Strasse, welche von Heidelberg her Wimpfen berührte, und die hohe
Strasse, die später unter dem Namen Kaiserstrasse den Verkehr zwischen den
Hohenstaufenpfalzen Wimpfen und Rothenburg an der Tauber vermittelte: auch
die den Wimpfener Waldbezirk durchschneidende Forststrasse soll römischen Ur-
sprunges sein.
Das Dekumatenland hatte sich unter der Fremdherrschaft der Römer bis gegen
Ende des dritten Jahrhunderts eines friedlichen Daseins erfreut. Das Erscheinen der
Alamannen (Sueben) an der Reichsgrenze und ihr beharrliches Vordringen über den
Limes veränderte die Lage von Grund aus und machte das Zehntland zum Schau-
platz andauernder Kämpfe. Wiederholt gelang es den Alamannen den Rhein zu
überschreiten und Gallien weithin mit Verheerung heimzusuchen. Das Kriegsglück
wandte sich aber auch wieder den Römern zu, die das verlorene Land mehrmals bis
an den Limes zurückeroberten, schliesslich aber doch ihren Frieden mit den Alamannen
machten und dieselben im ungestörten Besitz der rechtsrheinischen Gegenden beliessen.
Fortan betrat keine römische Legion mehr die Gegenden zwischen Neckar und Rhein.
Der Römerherrschaft im Zehntland bleibt übrigens das Verdienst, die erste Kultur
und mit ihr die bildende Kunst in die Neckarlande gebracht zu haben. Schade, dass
Wimpfen keine Denkmäler dieser Kultur und des aus ihr hervorgegangenen künst-
lerischen Schaffens mehr aufzuweisen hat.
Es kann nicht befremden, wenn die auf die Römerherrschaft folgende Zeit der
halbbarbarischen, ruhelos in die Nachbarländer schweifenden Alamannen von ihrer
territorialen Behauptung des Zehntlandes an bis zu ihrer Unterwerfung durch den
Frankenkönig Chlodwig —, und wenn die wilde Aera der allgemeinen Völker-
wanderung, ebenso wie anderwärts so auch in den Neckargegenden, keinerlei Früchte
für die bildende Kunst gezeitigt hat. Ob auch die Frankenepoche der Merowinger
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