Reliquiar und
Pietas
Seitenaltäre
im Langhaus
Mensa-
Reliquiarien
Taufstein
Skulpturen im Unter den im Vorchor aufgestellten Wer
Vorchor
EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
Ueber der Altarpredella sieht man in Form eines Ostensoriums ein kleines
Reliquiar, von dessen Inhalt ein Spruchband mit den Worten Kunde gibt: DE
STAB. S. DOMINICI, d. i. von der Hütte (Zelle, Wohnung) des h. Dominikus.
Tabernakel überragt, eine 60 cm hohe Pietas-
Maria blickt mit dem Ausdruck
entseelten Sohn. Der vom
Dahinter erhebt sich, von einem
Gruppe aus gebranntem Thon, sogen. Terracotta.
tiefer Wehmuth auf den in ihrem Schooss ruhenden
Haupte der Mutter niederwallende Schleier, sowie der die Figur umhüllende Mantel
sind von gutem Wurf. Am Körper des Erlösers hat der Künstler die Symptome
der Leichenstarre mit Herbigke
die Entstehung des Werkes in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hindeutet.
In Auffassung und Modellirung gehört die po
Leistungen der thonplastischen Kleinkunst ihrer Zeit.
altares und des St. Dominikus-Altares vollführte Johann
it betont, ein Realismus, der mit Verlässigkeit auf
lychromirte Gruppe zu den besseren
— Die farbige Fassung und
Vergoldung des Rosenkranz
Michael Schweizer aus Döppingen bei Schwäbisch-Gmünd im Jahre 1746.
Die beiden Seitenaltäre im Langhause folgen zwar ebenfalls der Ge-
schmacksrichtung der Spätrenaissance im Sinn einer Kombination von Barocco und
Rococo, jedoch in so nüchternem Formenausdruck,
dass sie weder struktiv noch ornamental den vorer-
wähnten Altären gleich kommen. Auch ihre grös-
seren Gemälde, eine heilige Familie und das Mar-
tyrium der h. Barbara in den Centren der Altar-
aufsätze, sowie die darüber befindlichen kleineren
Oelbilder des h. Thomas und des h. Sebastianus
sind geringwerthige Leistungen, die jede weitere
Erörterung ausschliessen.
Sowohl über der Mensa des Hochaltares wie
über den Mensen der Seitenaltäre stehen reich or-
namentirte Reliquiarien in Gestalt von pyrami-
denförmigen Vitrinen, welche den Blick auf die theils
den römischen Katakomben theils anderen Grab-
4 stätten von Martyrern und Bekennern entstammen-
den pietätvollen Ueberreste sowie auf deren .kost-
bare Fassung und erklärenden Spruchbänder unge-
hemmt frei lassen.
Der gothische Taufstein (Fig. 43), 1,20 m hoch,
85 cm Durchmesser, stammt aus der Entstehungs-
zeit der Kirche. Seine Formen sind derb und wuch-
& a Fe tig. Das Tautbecken ist aus dem Achtort konstruirt
at und ruht durch Vermittelung eines Wasserschlag-
Fig. 43- Wimpfen a. B.
Dominikanerkirche, jetzige kathol.
Pfarrkirchezumh.Kreuz. Taufstein. fuss mit abgeschrägter Basis und Plinthe.
ken figürlicher Holzplastik verdienen
simses auf einem in der Spirale gewundenen Säulen-
zunächst zwei an den Seiten des Triumphbogens befindliche lebensgrosse Statuen
gothischen Stiles Erwähnung, welche auf Rococopfeilern stehen. Letztere sind dem