EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
Ordensmitgliedern gegründete und betriebene Werkstätte der Holzplastik, deren
Hauptschöpfung das überreiche Chorgestühl der Ordenskirche ist, eine Leistung, deren
Meisselfertigkeit selbst denjenigen Bewunderung abnöthigt, die in Sachen der
kirchlichen Kunst dem Rococo nicht hold sind. Die in ihrer Art grossartigen Altar-
bauten des Gotteshauses haben ebenfalls Anspruch darauf, künstlerische Spätrenais
sance-Wahrzeichen zu sein, die wie ein letztes Aufflammen der sich nicht genug
thuenden Prunkliebe des vorigen Säculums in die Gegenwart hereinragen.
Wir würden in unserer einleitenden Orientirungsskizze der Wimpfener Kunst-
bewegung eine Lücke offen lassen, wollten wir, neben den in erster Linie stehenden
Schöpfungen der Monumentalarchitektur, nicht auch der alten bürgerlichen Wohn-
bauten gedenken, zumal das Strassenbild der ehemaligen Reichsstadt gerade diesen
Gebäuden sein charakteristisches Gepräge verdankt, ein kunsthistorischer Vorzug,
dessen auch Kürnbach sich rühmen darf. Obschon gar Manches von dem, was
Mittelalter und Renaissance an diesen beiden Orten im Wohnbau geschaffen haben,
theils durch das Alter und die Zeitereignisse dem Loos der Vernichtung anheim-
gefallen ist, theils infolge berechtigter Forderungen jüngerer Zeiten neuen Gebäuden
weichen musste, so hat sich immerhin eine beträchtliche Anzahl von Wohnhäusern
erhalten, die den Charakter der alten Fachwerk- und Riegelbautechnik, insbesondere
des 16. und 17. Jahrhunderts, in seiner ganzen Eigenart und Tüchtigkeit bewahrt
haben. Es sei beispielsweise an dieser Stelle nur auf die gewundenen Strassenzüge
Wimpfens hingewiesen, die noch immer die Erinnerung an das alte reichsstädtische
Dasein mit überraschender Deutlichkeit wachrufen, von den schlichten Hofraithen der
Landwirthe und den offenen Werkstätten der Gewerbtreibenden angefangen bis zu
den vielgeschossig vortretenden, hochgegiebelten Patrizierwohnungen mit ihren
Hallen, Höfen, Gallerieen und Durchblicken, wobei alles in’s Malerische hineinströmt.
Angesichts des Reichthums und der Mannigfaltigkeit der in dieser Einleitung
flüchtig genannten und in den folgenden Abschnitten einzeln geschilderten und wissen-
schaftlich erklärten Kunstdenkmäler lässt sich ohne Bedenken sagen: mag die an
Einwohnerzahl bescheidene ehemalige freie Reichsstadt gegenüber der politischen
Rolle grösserer halbsouveräner städtischer Gemeinwesen des alten deutschen Reiches
kein andauernder, sondern dann und wann nur vorübergehend ein Mittelpunkt
politischer Aktionen gewesen sein, so besitzt sie doch die Ehre und den Ruhm, mehr
unsterbliche Werke bildender Kunst vor das Auge der Welt gestellt zu haben, als
dies von mancher Grossstadt zu berichten ist. Diese Ehre und dieser Ruhm wird
der Stadt Wimpfen gesichert bleiben, so lange ein weihevoller Hauch der Geschichte
und Romantik ihre denkwürdigen Schöpfungen alter Kunstherrlichkeit im Sinne des
Satzes umschwebt:
Eine Bevölkerung ehrt sich selbst, wenn sie die Kunstdenkmale
ihrer Vergangenheit ehrt.
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