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WIMPFEN A.B. 131
treten, zumal diese Baudenkmäler seit den letzten Jahrzehnten einer stiltüchtigen,
hochmonumentalen Wiederherstellung sich erfreuen.
Die Baugruppe der Wimpfener Kaiserpfalz liegt auf einer über dem
Neckar steil ansteigenden Bergwand — im südlichen Zug Hag, nordwärts Hälde auch
Neckarhälde genannt — und beherrscht jenseits des Flusses ein Landschaftsbild, das
in mannigfacher Gestaltung vor den Blicken des Beschauers sich aufrollt, bis hin zu
den Höhen des Frankenlandes und Schwabenlandes am nördlichen und östlichen
Horizont, mit den Mainhardbergen in der Mitte der malerischen Fernsicht. Dass der
breite Rücken der hochragenden Neckarhälde schon den Römern als Warte und
Stützpunkt zur Sicherung ihrer in einem Abstand von nur 15 Kilometer vorüber-
ziehenden Reichsgrenze diente, kann keinem Zweifel mehr unterliegen, seitdem zu
Anfang der vierziger Jahre, unweit des im Palatialgebiet stehenden rothen Thurmes,
bei Anlegung eines Gartens römische Gefässe ausgegraben wurden, die im Gross-
herzoglichen Kabinetsmuseum zu Darmstadt Aufstellung fanden. — Ist die Annahme
richtig , wonach der fränkische König Sigebert um die Mitte des 7. Jahrhunderts zu
Wimpfen einen Palast besass, so kann diess Gebäude sehr wohl auf der für eine
königliche Residenz besonders günstigen alten Römersiedelung sich erhoben haben
und in der Folge dem jüngeren Hohenstaufen-Palatium gewichen sein. Ueberreste
einer solchen Bauanlage aus fränkischer Zeit sind jedoch nicht mehr erkennbar.
Das seit dem schwachen Dämmerschein aus König Sigeberts Tagen über der
geheimnissvollen Kulturstätte lagernde Dunkel dauerte Jahrhunderte lang. Erst um
die Wende des 12. und 13. Säkulums durchdringen erhellende Strahlen die Finsterniss.
Nach den Kaiserregesten des gelehrten Johann Friedrich Böhmer und anderen Quellen-
schriften waren Kaiser Friedrich I Barbarossa im Jahre 1190 und Heinrich VI im
Jahre 1193 zu Wimpfen anwesend. Friedrich II weilte zwischen 1218 und 1234
mehrere Male in der Stadt. Heinrich VII nahm schon seit dem Jahre 1218, anfäng-
lich mit seinem ebengenannten kaiserlichen Vater und dann bis zum Jahre 1235 noch
öfteren, zeitweise sogar andauernden Aufenthalt in Wimpfen.
Mannigfache Gründe darunter nicht zum mindesten das erfolgreiche Streben
der Hohenstaufen nach einem Lehenverhältniss zur Stadt Wimpfen und nach Mehrung
ihres Ansehens durch den Besitz eines am Hochufer des Neckars gelegenen und
dessen Lauf beherrschenden Stützpunktes, der gleichzeitig als Sammelort der um-
gebenden Ritterschaft dienen konnte sprechen für die Annahme, dass die Errichtung
des Palatiums in die Regierungszeit der genannten Kaiser fällt und dass das Dasein
des Prachtbaues dem Willen dieser kraftvollen und baulustigen Herrscher entsprungen
war. Quellenmässige Daten in Form geschriebener Belegstücke sind allerdings zur
Unterstützuug dieser Annahme nicht mehr vorhanden, was übrigens im vorliegenden
Fall kein entscheidendes Moment bildet. Die Meinung, nur dasjenige als historisch
berechtigt gelten zu lassen, was durch Schriftstücke beglaubigt wird, mag jaan und
für sich lobenswerth sein. Nur übersehe man nicht, dass auf dem Gebiete der
bildenden Kunst die Kunstwerke selbst ebenfalls Hauptquellen bleiben. Auch die
Wimpfener Kaiserpfalz ist als eines der zahllosen Beispiele zu betrachten, dessen Stil
und Technik untrügliche Belege für die Entstehungszeit des Gebäudes sind, und dessen
Plananlage, Mauerwerk und baukünstlerische Formen als steinerne Annalen
g*
Baugeschicht-
liches