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WIMPFEN A. B.
nach hergebrachter Weise über dem Erdgeschoss, wo an der Ostseite noch gegen-
wärtig die Thüröffnung sichtbar ist, zu welcher vor dem 1848er Brandunglück eine
Stufenleiter hinanführte. — In gleicher Flucht mit dem Eingang liegt auf der Südseite
ein Ausgusserker, der nach Struktur und Zweck mit demjenigen des rothen Thurmes
übereinstimmt und, wie dieser, als Halbrund mit konischem Steindach ins Freie ragt.
— Der Innenbau des Thurmes, dessen Mauerstärke am Erdgeschoss nebst Sockel
3,6 m misst, geht nach oben in leise verjüngte, die ehemaligen Stockwerke kennzeich-
nende Abstufungen über, die jetzt als Podestauflager der in einem Zuge zum Ober-
bau hinanstrebenden Holzstiege dienen.
In Folge des modernen Aufbaues der Wächterwohnung, des mit kräftigen Eck-
thürmchen bewehrten Zinnenkranzes und des kühn aufschiessenden Thurmhelmes
drohte dem alten, durch diese Neuerungen beunruhigten unteren Steinwerk ernste
Gefahr, die man durch Verstärkungen und Verankerungen abzuwenden sich bemüht
hat. Uebrigens sind während den nunmehr vergangenen vollen vier Jahrzehnten
einzelne Risse entstanden, die sich der Aufmerksamkeit der Baubehörde sicherlich
nicht entzogen haben und darum wohl nicht als beunruhigeud anzusehen sind. Im
Gefühle vollster Sicherheit für sich und seine Familie waltet der Bergfriedbewohner
bei Tag und Nacht des ihm anvertrauten Amtes als Feuerwächter und Stunden-
verkündiger.
Wir scheiden von den Kaiserpfalzbauten mit dem Wunsche, unsere Darlegung
möge den Ueberresten dieser hochbedeutsamen Denkmäler deutscher Herrschergrösse
und deutscher Kunst neue Gönner und Freunde werben, damit durch sorgfältige, auf
methodische Grabungen sich stützende Forschungen helles Licht in das Dunkel des
ursprünglichen baulichen Thatbestandes gebracht werde und den stolzen Ruinen der
Palatialfronte, einschliesslich der so pietätlos profanirten Pfalzkapelle, der gebührende
Schutz niemals fehle, zur Ehre der kaiserlichen Gründer der Hohenstaufenburg und
zur Ehre des deutschen Namens. Allerdings wird es kaum jemals möglich sein, nach
dem Beispiel der in neuer Pracht wiedererstandenen analogen Monumente zu Eisenach,
Goslar und Braunschweig, die schlafenden Trümmer des Palatiums aus ihren roman-
tischen Träumen zu wecken. Aber die auf die Nachwelt gekommenen Baureste zu
erhalten, sie frei zu legen und in einen würdigen Zustand zu versetzen, das kann
kein ungerechtfertigtes und unerfüllbares Verlangen sein. Nur möge ein guter Stern
die Kaiserpfalz vor stilloser »Renovirung« und bedenklicher » Verschönerung« bewahren.
Bleiben doch die altersgrauen Mauern und Arkaden, obschon bis auf Weniges van-
dalisch zerstört, selbst im gegenwärtigen trümmerhaften Zustande und unberührt
von aller Schlimmbesserung, immer noch zauberhafte Ruinen, auf die das Wort
W. H. Riehl’s Anwendung findet:
Diese Steine reden von den Geschicken und der Gesittung des
Volkes und erzählen Manches, was die Geschichtsbücher ver-
schweigen.
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