Spätromanische
Nordfront
160 EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
kugelornamenten — kehren am Wimpfener Bischofshof in so übereinstimmender Formen-
sprache wieder, dass die gleichzeitige Entstehung der beiden Bauwerke unter gleich-
artigen künstlerischen bewegenden Ursachen keinem Zweitel unterworfen sein kann.
Die Nordfront des Wormser Hofes (Fig. 81) bildet dessen Schauseite gegen
den Neckar und war Jahrhunderte lang, ähnlich wie die Aussenmauern der Kaiser-
pfalz - Gebäudegruppe, ein
Glied des städtischen Wehr-
zuges. Dieser Bestimmung
ist wohl die Schonung der
monumentalen Fassade beim
Umbau der übrigen Bau-
theile der bischöflichen Cu-
ria im Zeitalter der Renais-
sance zu verdanken. Die
Hochwand besteht aus drei
Stockwerken von ziemlich
guter, durch sorgfältige Aus-
besserung gegen Verfall ge-
schützter Beschaffenheit.
Bemerkenswerth ist die Fen-
sterarchitektur. (Fig. 82.)
Im Erdgeschoss herrschen
durchweg romanische For-
men, vornehmlich in einer
Folge gekuppelter Fenster,
deren Theilung bald von
Rundsäulen, bald von Po-
lygonpfeilern, stellenweise
auch durch die den Pfeilern
vorliegenden Halbsäulen be-
wirkt wird. Die gedrunge-
nen Säulenstämme ruhen auf
attisirenden Basamenten.Die
Kapitäle nähern sich durch
Abfasung ihrer Wangen der
Kelchform. Auch die Arka-
denpfeiler sind an den Kan-
ten abgefast; auf den da-
Fig. 83. Wimpfen a. B. Wormser Hof. Portal im Hofraum.
durch entstandenen Flächen
folgen sich die oben erwähnten Halbkugelornamente reihenweise in angemessenen
Abständen. Ueber den Säulen, Halbsäulen und Polygonpfeilern lagern kräftige
Abaken, aus denen die Arkaden aufsteigen. Von den fünf Arkadenpaaren bilden
nur drei in sich geregelte Gruppen. Einige geschädigte Bogenstellungen wurden in
letzterer Zeit stiltüchtig erneuert. Die Mehrzahl der Arkadenlichtöffnungen des
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