Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

   
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WIMPFEN A. B. 163 
Dagegen ist eine kunstreiche Steinmetzenarbeit erwähnenswerth, die der Erde 
gleich im Boden verborgen lag und deren nur wenig sichtbare Spuren dem Verfasser 
beim Durchwandeln des gepflasterten Hofraumes auffielen und ihn zur Nachforschung 
veranlassten. Durch sorgfältige Grabung kam ein ansehnliches Steinbecken zu Tage, 
das augenscheinlich der Hauptbestandtheil eines Zierbrunnens war. (Fig. 84). Die 
Schale, welche bald nach ihrer Freilegung in den zur Bergung von Ueberresten des 
Kunstalterthums dienenden Kapitelsaal des Ritterstifts im Thal verbracht wurde, ist 
kreisrund und trägt an ihrem Rande eine stark beschädigte Inschrift, die das Wort 
WILHELMVS deutlich erkennen lässt. Die Wandungen der Schale sind ringsum 
mit formenschönen, meisselfertigen Reliefornamenten im Metallstil der Renaissance 
vom Ende des 16. Jahrhunderts bedeckt. Die Ornamentation wirkt so durch und 
durch künstlerisch, dass die Wiederaufrichtung des Werkes an seiner ursprünglichen 
Stelle im Wormser Hof wünschenswerth erscheint. Verwandt mit dieser vortrefflichen 
Ornamentation sind die Schaftverzierungen zweier schlanker Säulenfragmente in 
Heurlings Garten an der Neckarhälde. Ob diese Bruchstücke vom Unterbau der 
Brunnenschale herrühren, ist nicht unwahrscheinlich. 
Zum Wormser Hof gehören einige gegenüber der Stadtkirche gelegene 
ehemalige Zehentscheunen und Kelterhäuser mit geräumigen Kellern von un- 
gewöhnlicher Tiefe und weiten Gewölbespannungen. Am rundbogigen Eingang 
eines dieser Wirthschaftsgebäude steht die Jahreszahl 15065. Oberhalb eines eben- 
daselbst befindlichen gekuppelten Fensters hat Meister Schierch — falls es 
sich nicht um einen zweiten Architekten Namens Schick handelt — mit etwas 
veränderter Schreibung seines Namens abermals sich veranlasst gefunden, dem 
Leser, oder wie hier der Ausdruck lautet, dem das Gebäude betrachtenden 
Fremdling seine ausserordentliche Geschicklichkeit durch folgende Lapidar- 
inschrift anzupreisen: 
ADVENA QUAS AEDES HIC CERNIS BARTHOLOMARF’ 
SCHICKIUS EXIMIA DEXTERITATE DEDIT. 
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HOSPITAL ZUM HEILIGEN GEIST 
In dem Zustand, wie das Hospital zum heiligen Geist gegenwärtig dem 
Beschauer sich darstellt, lässt das Gebäude nur noch an wenigen Merkmalen seine 
einstige pietätvolle Bestimmung und kaum mehr seine in eine lange Vergangenheit 
zurückreichende Gründung erkennen. Das Kloster der Religiosen, die ihr Leben der 
Krankenpflege gewidmet, und das damit verbundene Gotteshaus sind nach der 
Säkularisation und in Folge eines Brandunglücks so durchgreifend in eine sogenannte 
Miethkaserne umgewandelt worden, dass in der That die jetzige äussere und innere 
Verfassung des Bauwerkes, auf den ersten Blick wenigstens, jeden Gedanken an 
den ursprünglich sakralen und charitativen Zweck abwehrt, wozu noch der Um- 
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Brunnenschale 
  
Allgemeines Il 
    
   
  
  
  
   
  
    
   
   
       
    
  
  
  
  
   
     
    
     
    
   
      
         
    
    
    
    
    
     
   
   
       
    
     
    
      
  
   
   
  
 
	        
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