Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

   
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thümlichkeit, die nicht auf das eigentliche Mauerwerk eingeschränkt blieb, sondern 
auch an den Gewänden der Thore, Thüren und Fenster zur Anwendung kam, und 
insbesondere an Sockeln, Ecken und Kanten durch meisseltüchtiges Quaderwerk auf- 
fällt. Dass die schon gegen den Ausgang des Mittelalters dem Zerfall preis- 
gegebene Kaiserpfalz in nicht seltenen Fällen ihre wetterbeständigen Werkstücke 
zum Neubau von Erdgeschossen hergeben musste, wurde bereits erwähnt. Erst die 
Obergeschosse der alten Wohngebäude folgen der Technik des Riegel- und Fach- 
werkbaues. Es ist, als habe der vorsichtige Wimpfener Hausbesitzer — in Zeiten, 
die weder Versicherungswesen noch genaue baupolizeiliche Aufnahmen der Hofraithen 
kannten Sorge tragen wollen, dass bei hereinbrechender Feuersgefahr wenigstens 
ein Theil seiner Heimstätte, wenn auch nicht völlig vor Schaden gesichert, so doch 
in den Grundvesten erhalten und kennbar bleibe. 
Beginnen wir die Wanderung durch das Strassen- und Häusergewirre vom 
Schwibbogenthor aus, um zunächst im Burgviertel Umschau zu halten. Hier 
folgen alterthümliche Wohnbau- 
ten in ununterbrochener Reihe 
dicht aufeinander. — Gleich beim 
Aufstieg der Schwibbogenstrasse 
lehnt sich an das Mauerwerk 
des Thores das Haus Nr. 189, 
dessen Pforte auch den Eingang 
zum Thorthurm bildet. Das Ge- 
bäude, welches wie sämmtliche 
folgenden Häuser der rechten 
Strassenseite seinen Rückhalt am 
Zug der Burgmauer gesucht, 
zeigt im Erdgeschoss eine zu 
landwirthschaftlichen Zwecken 
dienende eigenartige Holzarchi- 
  
tektur als Stütze des oberen 
Stockwerkes. Eine basamentlose 
Fig. 92. Wimpfen a. B. 
Holzsäule (Fig. 92) fungirt als 
i Holzsäule eines Hauses am Aufstieg der 
Hauptstütze. An ihrem recht- 
Schunbbogenstrasse. 
eckigen Kämpfer sind die Ab- 
schrägungen der Kanten mit zierlichem Akanthuslaub besetzt. Die vordere 
TRN Kämpferfläche ist mit einer achttheiligen Rosette geschmückt, 
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Slia/\yycm während eine der Seitenflächen nebenstehenden Sinnspruch nebst 
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R Initialen und Jahreszahl trägt. 
An der Abzweigung der Burgstaffel, früher Judenstaffel ge- 
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= > nannt, zeigt die Giebelseite des Hauses Nr. 151 einen stattlichen 
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Fingang im KRenaissancebogen und eine daneben vor- 
springende Konsole mit folgender Jahreszahl nebst Steinmetzzeichen: J358D 
In der Längsfront bezeichnen ein kleinerer Rundbogeneingang, die Ge- % 
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wände zweier Fenster und eine Konsolenfolge über dem Erdgeschoss eben- 
Wohnbauten 
im Burgviertel 
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
     
   
  
  
   
    
    
  
  
    
  
    
    
   
   
  
    
  
   
   
    
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
 
	        
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