174 EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
falls den Renaissanceursprung. Der Oberbau ist modern. Die hebräische Inschrift an
der Schmalfront datirt aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und bezieht sich
auf die Benützung eines Zimmers als Synagoge.
Der gegenüberliegende Fachwerkbau SR & 55 Ey,
NS
Nr. 187 besitzt einen wuchtigen Bogen aus JUN
Haustein mit der Einmeisselung: en, Rr
An dem vermauerten Thorbogen eines Hauses nahe dabei kündet der von einem
Steinmetzzeichen begleitete Schlussstein das Baujahr in der heraldi- _——
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5 schen Form:
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men streng gothischer Zif-
fern und Wappenschilde ist
selbst an diesen einfachen
Zahlzeichen und an der Ge-
staltung des Schildes der
Uebergang zur Renaissance
in den bewegteren Linien
unverkennbar.
Zu den ansehnlicheren Ge-
bäuden des Schwibbogen-
Strassenzuges gehört das
Haus Nr. 153. (Fig. 9.) Der
Erbauer gab seinem from-
men Sinn und seiner Be-
friedigung über das voll-
brachte Werk durch zwei
Inschriften Ausdruck. An der
lebhaft gegliederten Haus-
thüre mit ausgeschweiften
Ecken steht der Spruch:
Der Herr bewahr meinen
Eingang und Außgang
Fig. 938. Wimpfen a. B. Wohnbau.
Haus des Bürgermeisters Hans Aff von 1590.
Don nun an biß in Ewigkeit.
Amen,
Eine Holztafel darüber zeigt eine Inschrift und die Umrisse eines Wappen-
schildes, dessen Feld durch eine aufgenagelte Feuerversicherungsplatte verdeckt ist.
Die Inschrift lautet:
HANS - AFF DISER - ZEIT - BVRGER - MAIS-
DER - ALLHIE : 1590.
Die gedrungenen Rechteckfenster im Erdgeschoss haben scharf markirte Hohl-
kehlengewände, die an den Ecken in geschmiegte Ausläufer übergehen. Daneben,
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