Basa-
sselt,
zum
schon
einen
es
WIMPFEN A.B.
genügt für das benachbarte Gebiet von Franken und Schwaben die Namen Nürnberg,
Augsburg, Ulm, Hall zu nennen — liessen sich die Ausbildung dieses Zweiges
prunkvoller Bau- und Bildkunst eifrig angelegen sein durch Anlage von monumen-
talen Röhrbrunnen und Ziehbrunnen. Die Reichsstadt Wimpfen folgte, wenn auch in
bescheidenen Grenzen,
dem von den stolzen
fränkischen und schwä-
bischen Schwesterstäd-
ten gegebenen Beispiel.
Der Natur des was-
serreichen Bodens ent-
sprechend sind dieW im-
pfener Brunnen meist
Röhrbrunnen. Nur das
Plateau der Neckar-
hälde entbehrt dieser
Wohlthat. Ob die Kai-
serpfalz Ziehbrunnen be-
sass, ist wahrscheinlich,
aber aus ihrem trüm-
merhaften Zustand nicht
mehr zu erkennen.
Künstlerisch steht im
Stadtbereich der Lö-
wenbrunnen obenan,
als eine architektonisch
wie plastisch allseitig
durchgeführte Renais-
sanceleistung. (Fig. 107.)
Das Werk gehört zur
Gattung der sogen.
Säulenbrunnen und ist
den berühmten Brunnen
Fig. 107. Wimpfen a. B. Löwenbrunnen.
Blick auf den Marktrain.
zu Rothenburg an der
Tauber und Schwäbisch
Gmünd formverwandt, wenn es ihnen auch an Feinheit der Durchbildung nicht
gleichkommt. Wie dort erhebt sich im Mittelpunkt eines weiten Beckens die Säule.
(Fig. 108) Ihr Schaft ist auf Drittelhöhe von fünf Genienhäuptern in Hoch-
relief umkränzt. Dem Munde der letzteren entströmen lebhaft sprudelnde Wasser-
strahlen aus ebenso vielen Metallröhren, die in Gestalt von Thierköpfen endigen.
Oberhalb des Genienkranzes nimmt die Schaftwandung vorwiegend ornamentalen
Charakter an. Wir sehen zwei durch ein gegliedertes Band getrennte Abtheilungen,
von denen die untere aus Akanthusblättern und kugelartigen Fruchtbildungen sich
zusammensetzt, während die obere Abtheilung von einem Reigen beschwingter Putten
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Löwen-
brunnen