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Haar theilweise frei. Die Figur ist erfüllt von vornehmer Bewegung, formenschön
in Haltung und Gewandung und wirkt durch diese Vorzüge wahrhaft plastisch und
künstlerisch. Der weniger glücklich gewandete Jesusknabe hat den Blick aufwärts
gerichtet; das linke Händchen trägt eine Baumfrucht; die Rechte berührt das Ge-
wand der Mutter. In den Gesichtszügen der beiden Gestalten webt seliger Friede
und ungetrübte Heiterkeit, verbunden mit dem Ausdruck des Lächelns, das fast allen
Lebensäusserungen der Plastik auf den Frühstufen der Entwickelung eigen ist, eine
Erscheinung, welche schon die archaische Kunst des klassischen Alterthums — es sei
beispielsweise an die Aeginetenskulpturen erinnert — charakterisirt. Dieses eigen-
thümliche Lächeln zeigen auch die übrigen Portalstatuen, jedoch in geringerem Grade
als das Antlitz der Madonna. Letztere hat durch naturalistische Steigerung des
Affektes viel von der Anmuth und Würde eingebüsst, welche die christliche Kunst
an Darstellungen der Mutter des Heilandes ungern vermisst. Diess sei gesagt, ohne
der sonstigen Grazie der edelschönen Figur Eintrag zu thun. Hinter der Gruppe
schlängeln sich den Pfeilerflächen entlang bewegte Blättergewinde zum schützenden
Baldachin empor, an dessen Seiten zwei beschwingte Himmelsboten erscheinen und
in Verehrung zu dem göttlichen Kinde und der Madonna herabschauen.
In den geräumigen Portalkehlen haben zwei Statuenpaare auf übereck
gestellten, mit Maasswerkblenden versehenen Postamenten Platz gefunden. Dem
Umstand, dass die Podien dieser Figuren durch starkes Ausladen zu den schmalen
Oberflächen der Postamente nicht stimmen, ist kein grosses Gewicht beizulegen; das
Missverhältniss kann absichtslos oder zufällig durch sogenanntes Verhauen entstanden
sein. Wie dem auch sei, die Statuen zeigen die gleiche Höhe des Stiles und haben
die nämlichen Abmessungen wie die Madonna; auch stehen sie zu ihr, als Haupt-
figur, in völlig harmonischem Gleichgewicht. — An den westlich von der Marienstatue
befindlichen, in langfaltige Gewänder gehüllten beiden Gestalten sind Köpfe und
Hände erheblich beschädigt. Die vordere jugendlich männliche Figur hält eine
Märtyrerpalme in der Linken. Die Bewegung des rechten Armes gestattet die ideale
Ergänzung der fehlenden Hand als Trägerin des Attributes eines Steines, so dass die
Deutung des Heiligen als St. Stephanus zulässig erscheint. Die andere Figur zeigt
das Bild einer Jungfrau, ebenfalls mit der Palme der Blutzeugen; zusammen mit dem
um die Stirne gewundenen Blumenkranz dürfte dieses Attribut auf die h. Martina zu
beziehen sein. Die beiden Statuen östlich von der Madonna geben sich als vor-
nehme Matronen zu erkennen. Das Haupt der einen Heiligen schmückt eine offene
Krone als königliches Diadem, unter welchem volles Gelock über die Schultern
fluthet. Die Hände sind zwar erhalten; ihre Attribute sind jedoch verschwunden.
Die zweite Matrone schaut unter einem schweren Schleier hervor und deutet mit der
Rechten auf ein von der anderen Hand gehaltenes, mit stilisirtem Beschläge ornamen-
tirtes Buch. Aus Mangel an verlässigeren Attributen wäre jeder Versuch einer Beant-
wortung der Frage nach dem Namen der dargestellten beiden Heiligen ein hypothetisches
Wagniss, da hier die attributiven Abzeichen von Krone und Buch, die einer ganzen
Reihe von kanonisirten Auserwählten zukommen, an und für sich nicht entscheidend sind.
Zeugenhafter verhält es sich in diesem Betracht mit den die Pfeilernischen
schmückenden beiden Statuen. Ausser den Evangeliarien als Symbolen des Lehr-
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Martyrer
und Bekenner