loth,
ıl in
das
eab-
takt
ngs-
An- 8
arke,
lerei
und
liche
gelb,
lden,
WIMPFEN I. TH.
eine Farbensymphonie, die zumal bei sonnenbestrahltem Himmel eine wahre Augen-
weide für den kunstsinnigen Betrachter ist. — Was die herrlichen Leistungen ferner
auszeichnet, liegt in dem Umstand, dass der Sinn für Harmonie überall durchdringt.
Auch ist ihr ornamentaler Charakter nirgends zu Gunsten gemalter Architektur
preisgegeben, wie diess in den späteren Stadien der Gothik und der Renaissance,
wie nicht minder in der heutigen kirchlichen Glasmalerei oft bis zum Uebermass
geschieht. In dieser räumlichen Einschränkung der alten Kunst auf symmetrisch
vertheilte Felder, die den Eindruck lichtdurchstrahlter Prachtteppiche machen, wie
solche vor der Einführung der Verglasung als wirklicher Fensterverschluss dienten,
liegt ein wesentliches Moment der so erhabenen und wunderbaren Gesammtwir-
kung der Wimpfener Glasgemälde aus der
Ritterstiftskirche St. Peter.
nach der Herkunft der kunstarchäologisch
Die Frage
wie künstlerisch und kunsttechnisch werth-
vollen Bilderfolge ist zur Zeit noch eine
offene und vorerst nur hypothetisch zu be-
antworten. Unsererseits neigen wir der An-
nahme zu, dass der Ursprung dieser Glas-
gemälde ihrem ganzen Charakter nach auf
oberbaierische Klöster zurückzuführen ist, die
im Mittelalter eifrige Pflegestätten des edle-
ren Kunstgewerbes überhaupt gewesen sind
und in Sachen der Glasmalerei ihre Impulse
von der Abtei Tegernsee, der Wiege dieser
leuchtenden Kunsttechnik, erhalten hatten.
Eine im Aufbau wie in den Einzelfor-
men vortreflliche Dekoration der unteren
Chorwände besteht in der fünftheiligen Ar-
A
katur, die an den Polygonseiten zwischen
Fig. 139. Wimpfen im Thal.
Ritterstiftskirche St. Peter. Sdulenkapitäl
in der Chorarkatur.
den dort zum Gewölbe aufstrebenden Bün-
delsäulen in Form von Blendnischen bis an
die Fenstersohlbänke reicht. Jede einzelne
Arkaturgruppe (Fig. 138) enthält drei Nischenfelder, die durch vier freistehende,
basamentirte Rundsäulen mit Knospen- und Laubkapitälen in Kelchform gebildet
werden. (Fig. 139) Den Säulenabaken entsteigen feingegliederte Spitzbögen mit
schmalen Dreiblattfüllungen im Giebelschluss, während unmittelbar darüber in den
Spandrillen und kleineren Zwickeln theils Dreipässe, theils trefllich gemeisselte Blätter
und Blüthen der vaterländischen Flora erscheinen und durch ihr lebendiges Formen-
spiel die Arkatur nach oben als heiteres Schmuckwerk abschliessen. (Fig. 140.)
Wir würden das stimmungsvolle Gesammtbild, welches der Chorraum auch
ohne Mithilfe der entfremdeten Glasgemälde den Blicken noch immer darbietet, be-
einträchtigen und die Wirkung, die nur vom Ganzen ausgeht, hintansetzen, wollten
wir nicht auch im Anschluss an seine tektonischen Faktoren und deren Einzelformen
der künstlerischen Ausstattung gedenken, die dem hehren Altarhause durch andere
Arkatur
im Chorhaupt